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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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18.2 Kopplung und Konvergenzsatz 369<br />

p(x0,y) > 0 nun y ∈ E1 und y ∈ � E1, also y ∈ E1 ∩ � E1. Iterativ erhalten wir, dass<br />

pnd+i (x, y) > 0 impliziert, dass y ∈ Ei ∩ � Ei (für n ∈ N und i =0,...,d− 1).<br />

Da die Kette irreduzibel ist, existieren aber für jedes y ∈ E Zahlen n(y) und i(y),<br />

sodass pn(y) d+i(y) (x0,y) > 0, also y ∈ Ei(y) ∩ � Ei(y). Mithin gilt Ei = � Ei für jedes<br />

i =0,...,d− 1. ✷<br />

18.2 Kopplung und Konvergenzsatz<br />

Es ist oftmals nützlich, einen gemeinsamen Wahrscheinlichkeitsraum für zwei Verteilungen<br />

anzugeben, sodass die jeweiligen Verteilungen sich als die Randverteilungen<br />

ergeben. Wir stellen zunächst das Prinzip der Kopplung abstrakt vor und geben<br />

dann Beispiele an. Schließlich wenden wir die Begriffe auf Markovketten an.<br />

Definition 18.5. Sind (E1, E1,μ1) und (E2, E2,μ2) Wahrscheinlichkeitsräume, so<br />

heißt jedes W-Maß μ auf (E1×E2, E1⊗E2) mit μ( · ×E2) =μ1 und μ(E1× · )=μ2<br />

eine Kopplung von μ1 und μ2.<br />

Beispiel 18.6. Seien X eine reelle Zufallsvariable und f,g : R → R monoton wachsende<br />

Funktionen mit E[f(X) 2 ] < ∞ und E[g(X) 2 ] < ∞. Wir wollen zeigen, dass<br />

die Zufallsvariablen f(X) und g(X) nichtnegativ korreliert sind.<br />

Sei dazu Y eine unabhängige Kopie von X, also eine von X unabhängige Zufallsvariable<br />

mit PY = PX. Speziell ist E[f(X)] = E[f(Y )] und E[g(X)] = E[g(Y )].<br />

Für alle Zahlen x, y ∈ R ist (f(x) − f(y))(g(x) − g(y)) ≥ 0. Alsoist<br />

0 ≤ E �� f(X) − f(Y ) �� g(X) − g(Y ) ��<br />

= E[f(X)g(X)] − E[f(X)] E[g(Y )] + E[f(Y )g(Y )] − E[f(Y )] E[g(X)]<br />

=2Cov[f(X),g(X)]. ✷<br />

Beispiel 18.7. Sind μ, ν ∈M1(Rd ), so schreiben wir μ � ν, falls � fdμ≤ � fdν<br />

für jede monoton wachsende, beschränkte Funktion f : Rd → R. Wir sagen dann,<br />

dass ν stochastisch größer als μ ist. Offenbar ist � eine Halbordnung auf M1(Rd ).<br />

Sind F1 und F2 die Verteilungsfunktionen von μ1 und μ2, so ist offenbar μ1 �<br />

μ2 genau dann, wenn F1(x) ≥ F2(x) für jedes x ∈ Rd . (Einen Überblick über<br />

verschiedene stochastische Ordnungen findet man beispielsweise in [116].)<br />

Wir zeigen jetzt, dass genau dann μ � ν gilt, wenn es eine Kopplung ϕ von μ1 und<br />

μ2 gibt mit ϕ(L) =1,woL := {x =(x1,x2) ∈ Rd × Rd : x1 ≤ x2}.<br />

Sei ϕ eine solche Kopplung. Für monoton wachsendes, beschränktes f : Rd → R<br />

ist f(x1) − f(x2) ≤ 0 für jedes x =(x1,x2) ∈ L, also � fdμ1− � fdμ2 � � =<br />

f(x1) − f(x2) � ϕ(dx) ≤ 0 und damit μ1 � μ2.<br />

L<br />

Gilt andererseits μ1 � μ2, so wird durch F ((x1,x2)) := min(F1(x1),F2(x2)) eine<br />

Verteilungsfunktion auf R d × R d definiert, die zu einer Kopplung ϕ mit ϕ(L) =1<br />

gehört. ✸

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