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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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560 26 Stochastische Differentialgleichungen<br />

�<br />

λ<br />

ϕ(t, λ, x) =exp −<br />

(γ/2)λt +1 x<br />

�<br />

.<br />

Dies ist aber (für γ =2) genau die Laplace-Transformierte der Übergangswahrscheinlichkeiten<br />

des Markov-Prozesses, den wir in Satz 21.48 definiert hatten und<br />

den wir im Satz von Lindvall (Satz 21.51) als Grenzwert von reskalierten Galton-<br />

Watson Verzweigungsprozessen kennen gelernt haben. ✸<br />

26.2 Schwache Lösungen und Martingalproblem<br />

Im letzten Abschnitt haben wir starke Lösungen der stochastischen Differentialgleichung<br />

dXt = σ(t, Xt) dWt + b(t, Xt) dt (26.15)<br />

kennen gelernt. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass jedem Pfad der Brown’schen<br />

Bewegung W genau ein Pfad der Lösung X zugeordnet wird. Wir wollen nun zum<br />

Begriff der schwachen Lösung kommen, bei der zusätzliche Information (das heißt<br />

zusätzlicher Zufall) in die Lösung mit eingehen kann.<br />

Definition 26.12 (Schwache Lösung einer SDGL). Eine schwache Lösung von<br />

(26.15) mit Startverteilung μ ∈M1(R n ) ist ein Tripel<br />

wobei gilt:<br />

L = � (X, W), (Ω,F, P), F � ,<br />

– (Ω,F, P) ist ein Wahrscheinlichkeitsraum,<br />

– F = (Ft)t≥0ist eine Filtration auf (Ω,F, P), die die üblichen Bedingungen<br />

erfüllt,<br />

– W ist eine Brown’sche Bewegung auf (Ω,F, P) und bezüglich F ein Martingal.<br />

– X ist stetig und adaptiert (also progressiv messbar),<br />

– P ◦ (X0) −1 = μ,<br />

– sowie<br />

Xt = X0 +<br />

� t<br />

0<br />

σ(s, Xs) dWs +<br />

� t<br />

0<br />

b(s, Xs) ds P-f.s. (26.16)<br />

Eine schwache Lösung L heißt (schwach) eindeutig, falls für jede weitere Lösung<br />

L ′ mit Startverteilung μ gilt: P ′ ◦ (X ′ ) −1 = P ◦ X −1 .<br />

Bemerkung 26.13. Offenbar ist eine schwache Lösung einer SDGL stets eine verallgemeinerte<br />

n-dimensionale Diffusion. Sind die Koeffizienten σ und b unabhängig<br />

von t,soistdieLösung eine n-dimensionale Diffusion. ✸

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