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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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542 25 Das Itô-Integral<br />

Wir wenden die Itô-Formel separat auf Real- und Imaginärteil an und erhalten<br />

e iλXt − e iλXs � t<br />

=<br />

s<br />

Es folgt<br />

E � e iλ(Xt−Xs) � �<br />

�Fs − 1<br />

�� t<br />

= E iλe iλ(Xr−Xs) �<br />

�<br />

dXr �<br />

s<br />

iλe iλXr dXr − 1<br />

2<br />

� Fs<br />

�<br />

− 1<br />

2 λ2 �� t<br />

E<br />

s<br />

� t<br />

λ<br />

s<br />

2 e iλXr dr.<br />

e iλ(Xr−Xs) �<br />

�<br />

dr �<br />

Nun sind Mt := Re � t<br />

s iλeiλ(Xr−Xs) dXr und Nt := Im � t<br />

s iλeiλ(Xr−Xs) dXr,<br />

t ≥ s, stetige lokales Martingale mit 〈M〉t = � t<br />

s λ2 sin(λ(Xr − Xs)) 2 dr ≤ λ2 (t −<br />

s) und 〈N〉t = � t<br />

s λ2 cos(λ(Xr − Xs)) 2 dr ≤ λ2 (t − s). Nach Korollar 21.76 sind<br />

M und N daher Martingale, also gilt<br />

�� t<br />

E iλe iλ(Xr−Xs) � �<br />

�<br />

dXr � =0.<br />

s<br />

s<br />

� Fs<br />

Der Satz von Fubini liefert (wegen A ∈Fs)<br />

ϕA,λ(t) − ϕA,λ(s) =E � e iλ(Xt−Xs) �<br />

A − P[A]<br />

= − 1<br />

2 λ2<br />

� t<br />

E � e iλ(Xr−Xs) � 1<br />

A dr = −<br />

2 λ2<br />

Das heißt, ϕA,λ ist die Lösung des linearen Anfangswertproblems<br />

ϕA,λ(s) =P[A] und<br />

� t<br />

d<br />

dt ϕA,λ(t) =− 1<br />

2 λ2 ϕA,λ(t).<br />

s<br />

� Fs<br />

�<br />

.<br />

ϕA,λ(r) dr.<br />

Die eindeutige Lösung hiervon ist ϕA,λ(t) =P[A] e −λ2 (t−s)/2 . ✷<br />

Als Folgerung aus dem Satz erhalten wir, dass wir jedes lokale Martingal, dessen<br />

quadratischer Variationsprozess absolutstetig (als Funktion der Zeit) ist, als Itô-<br />

Integral bezüglich einer Brown’schen Bewegung schreiben können.<br />

Satz 25.29 (Itô’scher Martingal-Darstellungssatz). Sei M ein stetiges lokales<br />

Martingal mit absolutstetiger quadratischer Variation t ↦→ 〈M〉. Dann gibt es,<br />

eventuell auf einer Erweiterung des Wahrscheinlichkeitsraums, eine Brown’sche Bewegung<br />

W mit<br />

� �<br />

t<br />

d〈M〉s<br />

Mt =<br />

dWs für alle t ≥ 0.<br />

ds<br />

0<br />

Beweis. Wir nehmen an, dass auf dem Wahrscheinlichkeitsraum eine Brown’sche<br />

Bewegung � W definiert ist, die unabhängig von M ist. (Gegebenenfalls muss der<br />

Wahrscheinlichkeitsraum hierzu erweitert werden.) Sei

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