24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

192 9 Martingale<br />

Übung 9.2.4 (Ungleichung von Azuma). Man zeige:<br />

(i) Ist X eine Zufallsvariable mit |X| ≤1 f.s., so gibt es eine Zufallsvariable Y<br />

mit Werten in {−1, +1} und mit E[Y |X] =X.<br />

(ii) Für X wie in (i) mit E[X] =0folgere man (mit Hilfe der Jensen’schen Ungleichung)<br />

E � e λX� ≤ cosh(λ) ≤ e λ2 /2<br />

für alle λ ∈ R.<br />

(iii) Ist (Mn)n∈N0 ein Martingal mit M0 = 0, und gibt es eine Folge (ck)k∈N<br />

nichtnegativer Zahlen mit |Mn − Mn−1| ≤cn f.s. für jedes n ∈ N, sogilt<br />

E � e λMn� �<br />

1<br />

≤ exp<br />

2 λ2<br />

n�<br />

c 2 �<br />

k .<br />

(iv) Unter den Bedingungen von (iii) gilt die Azuma’sche Ungleichung<br />

P � |Mn| ≥λ � �<br />

≤ 2exp−<br />

λ2 �<br />

für alle λ ≥ 0.<br />

k=1<br />

2 � n<br />

k=1 c2 k<br />

Hinweis: Verwende die Markov’sche Ungleichung für f(x) =e γx und wähle<br />

γ optimal. ♣<br />

9.3 Diskretes stochastisches Integral<br />

Bisher haben wir das Martingal als Partialsummenprozess eines fairen Spiels kennen<br />

gelernt. Dies kann beispielsweise auch der Kurs einer Aktie sein, die zu diskreten<br />

Zeitpunkten an einer Börse gehandelt wird. Bei dieser Interpretation ist es<br />

besonders evident, dass es natürlich ist, neue stochastische Prozesse zu generieren,<br />

indem man Anlagestrategien für die entsprechende Aktie betrachtet. Die Wertentwicklung<br />

des neuen Prozesses ist dann die mit der jeweilig im Portefeuille befindlichen<br />

Anzahl von Aktien zu multiplizierende Wertentwicklung des Aktienkurses.<br />

Dies führt zu der folgenden Begriffsbildung.<br />

Definition 9.37 (Diskretes Stochastisches Integral). Sei (Xn)n∈N0 ein reeller, Fadaptierter<br />

Prozess und (Hn)n∈N reellwertig und F-vorhersagbar. Wir definieren<br />

den stochastischen Prozess H ·X durch<br />

(H ·X)n :=<br />

n�<br />

Hm(Xm − Xm−1) für n ∈ N0, (9.2)<br />

m=1<br />

und nennen H·X das diskrete stochastische Integral von H bezüglich X.IstX ein<br />

Martingal, so nennen wir H ·X auch die Martingaltransformierte von X.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!