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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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510 24 Der Poisson’sche Punktprozess<br />

Satz 24.2. Sei τv die vage Topologie auf M(E). Dann ist<br />

M = B(τv) =σ(If : f ∈ Cc(E)) = σ(If : f ∈ C + c (E)).<br />

Beweis. Übung! (Siehe [83, Lemma 4.1].) ✷<br />

Sei � M(E) der Raum aller Maße auf E mit σ-Algebra � M = σ(IA : A ∈Bb(E)).<br />

Offenbar ist M = � M � � die Spur-σ-Algebra von<br />

M(E)<br />

� M auf M(E). Wir brauchen<br />

diesen etwas größeren Raum, um zufällige Maße so zu definieren, dass fast sicher<br />

wohldefinierte Operationen wieder zufällige Maße ergeben.<br />

Definition 24.3. Ein zufälliges Maß auf E ist eine Zufallsvariable X auf einem<br />

Wahrscheinlichkeitsraum (Ω,A, P) mit Werten in ( � M(E), � M) und mit P[X ∈<br />

M(E)]=1.<br />

Satz 24.4. Sei X ein zufälliges Maß auf E. Dann ist die Mengenfunktion E[X] :<br />

B(E) → [0, ∞], A ↦→ E[X(A)] ein Maß. Wir nennen E[X] das Intensitätsmaß<br />

von X. X heißt integrierbar, falls E[X] ∈M(E).<br />

Beweis. Offenbar ist E[X] endlich additiv. Seien A, A1,A2,... ∈B(E) mit An ↑<br />

A. Betrachte die Zufallsvariablen Yn := X(An) und Y = X(A). Dann gilt Yn ↑ Y ,<br />

also nach dem Satz über monotone Konvergenz E[X](An) =E[Yn] n→∞<br />

−→ E[Y ]=<br />

E[X](A). Mithin ist E[X] stetig von unten und damit ein Maß (nach Satz 1.36). ✷<br />

Satz 24.5. Die Verteilung PX eines zufälligen Maßes X ist eindeutig bestimmt sowohl<br />

durch die Verteilungen von<br />

� (If1 ,...,Ifn ): n ∈ N; f1,...,fn ∈ C + c (E) �<br />

(24.1)<br />

als auch von<br />

� (IA1 ,...,IAn ): n ∈ N; A1,...,An ∈Bb(E) paarweise disjunkt � . (24.2)<br />

Beweis. Das Mengensystem<br />

I = � (If1 ,...,Ifn )−1 (A) : n ∈ N; f1,...,fn ∈ C + c (E), A∈B([0, ∞) n ) �<br />

ist schnittstabil und nach Satz 24.2 ein Erzeuger von M. AlsoistdasMaßPX<br />

eindeutig durch die Werte auf I festgelegt.<br />

Die Aussage folgt analog für<br />

�<br />

(IA1 ,...,IAn ): n ∈ N; A1,...,An ∈Bb(E) � .<br />

Sind A1,...,An ∈Bb(E) beliebig, so existieren 2n − 1 paarweise disjunkte Mengen<br />

B1,...,B2n−1 mit Ai = �<br />

k: Bk⊂Ai Bk für jedes i =1,...,n. Die Verteilung<br />

von (IA1 ,...,IAn ) lässt sich aus der von (IB1 ,...,IB2n ) berechnen. ✷<br />

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