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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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562 26 Stochastische Differentialgleichungen<br />

Weil F ′′<br />

n gerade ist, gilt<br />

� t<br />

Wt =<br />

0<br />

sign(Xs) dXs = lim<br />

� t<br />

F<br />

n→∞<br />

0<br />

′ n(Xs) dXs<br />

�<br />

= lim Fn(Xt) − Fn(0) −<br />

n→∞<br />

1<br />

2<br />

1<br />

= |Xt|− lim<br />

n→∞ 2<br />

� t<br />

0<br />

� t<br />

0<br />

F ′′<br />

n (|Xs|) ds.<br />

F ′′<br />

�<br />

n (Xs) ds<br />

Da die rechte Seite nur von |Xs|, s ∈ [0,t] abhängt, ist W an G := (σ(|Xs| : s ∈<br />

[0,t])) adaptiert. Also ist σ(W ) ⊂ G�σ(X), und damit ist X nicht an σ(W )<br />

adaptiert. ✸<br />

Beispiel 26.16. Sei n ∈ N und B =(B 1 ,...,B n ) eine n-dimensionale Brown’sche<br />

Bewegung mit Start in y ∈ R n . Setze x := �y� 2 , Xt := �Bt� 2 =(B 1 t ) 2 + ...+<br />

(B n t ) 2 und<br />

n�<br />

� t<br />

1<br />

Wt := √ B<br />

i=1 0 Xs<br />

i s dB i s.<br />

Dann ist W ein stetiges lokales Martingal mit 〈W 〉t = t für jedes t ≥ 0 und<br />

� t �<br />

Xt = x + nt + Xs dWs.<br />

Das heißt, (X, W) ist eine schwache Lösung der SDGL dXt = √ 2Xt dWt + ndt.<br />

X wird auch n-dimensionaler Bessel-Prozess genannt. Nach Satz 25.41 trifft B<br />

(und damit X) den Ursprung für ein t>0 genau dann, wenn n =1ist. Offenbar<br />

kann man X auch für nicht-ganzzahlig n ≥ 0 definieren. Man kann zeigen, dass X<br />

genau dann die Null trifft, wenn n ≤ 1 ist. Vergleiche Beispiel 26.11. ✸<br />

Für den Zusammenhang von Existenz und Eindeutigkeit von schwachen Lösungen<br />

und starken Lösungen zitieren hier lediglich den Satz von Yamada und Watanabe.<br />

Definition 26.17 (Pfadweise Eindeutigkeit). Wir sagen, dass die Lösung der SDGL<br />

(26.15) mit Startverteilung μ pfadweise eindeutig ist, falls für jedes μ ∈M1(R n )<br />

und je zwei schwache Lösungen (X, W) und (X ′ ,W) auf dem selben Raum<br />

(Ω,F, P) mit der selben Filtration F gilt: P[Xt = X ′ t für alle t ≥ 0] = 1.<br />

Satz 26.18 (Yamada und Watanabe). Es sind äquivalent:<br />

(i) Die SDGL (26.15) hat eine eindeutige starke Lösung.<br />

(ii) Für jedes μ ∈M1(Rn ) hat (26.15) eine schwache Lösung, und es gilt pfadweise<br />

Eindeutigkeit.<br />

Gelten (i) und (ii), so ist die Lösung schwach eindeutig.<br />

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