24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

21.2 Konstruktion und Pfadeigenschaften 439<br />

Beispiel 21.16. Sei B eine Brown’sche Bewegung. Für jedes K>0 ist<br />

P � inf � t>0: Bt ≥ K √ t � =0 � =1. (21.14)<br />

Um dies einzusehen, setze As := � inf{t >0: Bt ≥ K √ t } 0: Bt ≥ K √ t � �<br />

= 0 = �<br />

As ∈ F + 0 .<br />

Dann ist P[A] ∈{0, 1}. Wegen der Skalierungseigenschaft der Brown’schen Bewegung<br />

ist P[A] =inf<br />

s>0 P[As] ≥ P[B1 ≥ K] > 0 und deshalb P[A] =1. ✸<br />

Das eben untersuchte Beispiel zeigt insbesondere für jedes t ≥ 0, dassBin t fast<br />

sicher nicht Hölder- 1<br />

2-stetig ist. Hier ist Vorsicht mit der Reihenfolge der Quantoren<br />

angebracht: Wir haben nicht gezeigt, dass B fast sicher in keinem t ≥ 0 Hölder-<br />

1<br />

2-stetig wäre (siehe aber Bemerkung 22.4). Wir können allerdings ohne großen<br />

Aufwand den folgenden Satz zeigen, der für den Fall γ =1auf Paley, Wiener und<br />

Zygmund [118] zurückgeht. Der hier vorgestellte Beweis beruht auf einer Idee von<br />

Dvoretzky, Erdös und Kakutani (siehe [39]).<br />

Satz 21.17 (Paley-Wiener-Zygmund (1933)). Für jedes γ> 1<br />

2 sind die Pfade der<br />

Brown’schen Bewegung (Bt)t≥0 fast sicher in keinem Punkte Hölder-stetig der<br />

Ordnung γ. Insbesondere sind die Pfade fast sicher nirgends differenzierbar.<br />

Beweis. Sei γ> 1<br />

2 . Es reicht, B =(Bt) t∈[0,1] zu betrachten. Wir bezeichnen mit<br />

Hγ,t die Menge der in t Hölder-γ-stetigen Abbildungen [0, 1] → R und setzen<br />

Hγ := �<br />

t∈[0,1] Hγ,t. Das Ziel ist zu zeigen, dass fast sicher B �∈ Hγ gilt.<br />

Ist t ∈ [0, 1) und w ∈ Hγ,t, so existiert zu jedem δ>0 ein c = c(δ, w) mit der<br />

Eigenschaft, dass |ws − wt| ≤c |s − t| γ ist für jedes s ∈ [0, 1] mit |s − t| 2<br />

2γ−1 ,soistfür n ∈ N mit n ≥ n0 := ⌈(k +1)/δ⌉,<br />

i = ⌊tn⌋ +1und l ∈{0,...,k− 1} speziell<br />

�<br />

� � � � �<br />

�w(i+l+1)/n − w �<br />

(i+l)/n ≤ �w(i+l+1)/n − wt<br />

� + �w(i+l)/n − wt<br />

� γ −γ<br />

≤ 2c (k +1) n .<br />

Für N ≥ 2c (k +1) γ ist also w ∈ AN,n,i, wobei<br />

AN,n,i :=<br />

k−1 �<br />

l=0<br />

s>0<br />

�<br />

w : � �<br />

�w (i+l+1)/n − w �<br />

(i+l)/n ≤ Nn −γ�<br />

.<br />

Setzen wir AN,n = �n n≥n0 AN,n und A = �∞ N=1 AN ,soist<br />

offenbar Hγ ⊂ A. Nun ist wegen der Unabhängigkeit der Zuwächse, und weil die<br />

Dichte der Standardnormalverteilung nirgends größer als 1 ist<br />

i=1 AN,n,i, AN = �<br />

P[B ∈ AN,n,i] =P � |B 1/n| ≤Nn −γ� k = P � |B1| ≤Nn −γ+1/2� k<br />

≤ N k n k(−γ+1/2) .

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!