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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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114 5 Momente und Gesetze der Großen Zahl<br />

Die Länge dieses Codes für die ersten n Zeichen unserer zufälligen Quelle ist also<br />

ungefähr �n k=1 log2(pXk(ω)) = log2 πn(ω), womit wir den Anknüpfungspunkt<br />

zum Satz von Shannon haben. Dieser trifft also eine Aussage über die Länge eines<br />

Binärcodes, der zur Übertragung einer langen Nachricht gebraucht wird.<br />

Ist nun der oben angegebene Code optimal, oder gibt es Codes mit geringerer erwarteter<br />

Länge? Antwort gibt der Quellenkodierungssatz, den wir hier mit einer<br />

Definition und einem Lemma vorbereiten.<br />

Definition 5.25 (Entropie). Sei p = (pe)e∈E eine Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

auf einer höchstens abzählbaren Menge E.Für b>0 definieren wir<br />

Hb(p) :=− �<br />

pe logb(pe), e∈E<br />

wobei wir 0log b(0) := 0 festlegen. Wir nennen H(p) :=He(p) (e die Euler’sche<br />

Zahl) die Entropie und H2(p) die binäre Entropie von p.<br />

Man beachte, dass nur für endliches E die Entropie stets endlich ist.<br />

Lemma 5.26 (Entropie-Ungleichung). Seien b und p wie oben. Ferner sei q eine<br />

Sub-Wahrscheinlichkeitsverteilung, also qe ≥ 0 für jedes e ∈ E und �<br />

e∈E qe ≤ 1.<br />

Dann gilt<br />

Hb(p) ≤− �<br />

pe logb(qe) (5.9)<br />

e∈E<br />

mit Gleichheit genau dann, wenn Hb(p) =∞ oder q = p.<br />

Beweis. Ohne Einschränkung können wir mit b = e, also mit dem natürlichen Logarithmus<br />

rechnen. Es gilt log(1 + x) ≤ x für x>−1 mit Gleichheit genau dann,<br />

wenn x =0ist. Ist in (5.9) die linke oder die rechte Seite endlich, so können wir<br />

die rechte von der linken Seite abziehen und erhalten<br />

H(p)+ �<br />

pe log(qe) = �<br />

pe log(qe/pe)<br />

e∈E<br />

e: pe>0<br />

= �<br />

e: pe>0<br />

≤ �<br />

�<br />

pe log 1+ qe<br />

�<br />

− pe<br />

pe<br />

qe − pe<br />

pe<br />

pe<br />

e: pe>0<br />

= �<br />

e∈E<br />

� �<br />

qe − pe ≤ 0.<br />

Ist q �= p, soistqe �= pe für ein e ∈ E mit pe > 0. Ist dies nun der Fall, so gilt<br />

strikte Ungleichheit, falls H(p) < ∞. ✷<br />

Satz 5.27 (Quellenkodierungssatz). Sei p =(pe)e∈E eine Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

auf dem endlichen Alphabet E. Für jeden binären Präfixcode C =<br />

(c(e), e ∈ E) gilt Lp(C) ≥ H2(p), und es gibt einen solchen Code C mit<br />

Lp(C) ≤ H2(p)+1.

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