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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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38 1 Grundlagen der Maßtheorie<br />

Analog bezeichnen wir für reelle messbare Abbildungen beispielsweise X + =<br />

max(X, 0). Die Abbildungen x ↦→ x + , x ↦→ x − und x ↦→ |x| sind stetig (und<br />

damit nach dem vorangehenden Satz messbar), die Abbildung x ↦→ sign(x) ist offenbar<br />

auch stetig. Wir erhalten also (zusammen mit Korollar 1.82):<br />

Korollar 1.89. Ist X eine reelle oder R-wertige messbare Abbildung, so sind auch<br />

die Abbildungen X − , X + , |X| und sign(X) messbar.<br />

Satz 1.90 (Koordinatenabbildungen sind messbar). Sei (Ω,A) ein Messraum<br />

und f1,...,fn : Ω → R Abbildungen, sowie f := (f1,...,fn) :Ω → R n . Dann<br />

gilt<br />

f ist A – B(R n )-messbar ⇐⇒ jedes fi ist A – B(R)-messbar.<br />

Die Aussage gilt analog für fi : Ω → R := R ∪{±∞}.<br />

Beweis. Für b ∈ R n ist f −1 ((−∞,b)) = n�<br />

i=1<br />

f −1<br />

i ((−∞,bi)). Ist jedes fi messbar,<br />

so ist also f −1 ((−∞,b)) ∈A. Die Quader (−∞,b), b ∈ R n , erzeugen aber B(R n ),<br />

und daher ist dann f messbar. Sei nun f messbar. Für i =1,...,nsei πi : R n → R,<br />

x ↦→ xi die i-te Projektion. Offenbar ist πi stetig also B(R n ) – B(R)-messbar. Nach<br />

Satz 1.80 ist auch fi = πi ◦ f messbar. ✷<br />

Für den folgenden Satz vereinbaren wir die Konvention x<br />

0 := 0 für jedes x ∈ R.<br />

Satz 1.91. Sei (Ω,A) ein Messraum und f,g : (Ω,A) → (R n , B(R n )) sowie<br />

h :(Ω,A) → (R, B(R)) messbar. Dann sind auch die Abbildungen f + g, f − g,<br />

f · h und f/h messbar.<br />

Beweis. Die Abbildung π : Rn × R → Rn , (x, α) ↦→ α · x ist stetig, also messbar.<br />

Nach Satz 1.90 ist (f,h) :Ω → Rn × R messbar, also auch die zusammengesetzte<br />

Abbildung f · h = π ◦ (f,h). Analog folgt die Messbarkeit von f + g und f − g.<br />

Um die Messbarkeit von f/h zu zeigen, definieren wir H : R → R, x ↦→ 1/x.<br />

Nach unserer Konvention ist H(0) = 0. Dannistf/h = f · H ◦ h. Es reicht also<br />

zu zeigen, dass H messbar ist. Offenbar ist H � � stetig. Für offenes U ⊂ R ist<br />

R\{0}<br />

auch U \{0} offen und damit H−1 (U \{0}) ∈B(R).FerneristH−1 ({0}) ={0}.<br />

Also ist schließlich H−1 (U) =H−1 (U \{0}) ∪ (U ∩{0}) ∈B(R). ✷<br />

Satz 1.92. Sind X1,X2,... messbare Abbildungen (Ω,A) → (R, B(Rq)), dann<br />

sind auch die folgenden Abbildungen messbar:<br />

inf<br />

n∈N Xn, sup Xn, lim inf<br />

n→∞ Xn, lim sup Xn.<br />

n∈N<br />

n→∞

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