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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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372 18 Konvergenz von Markovketten<br />

einem Beispiel gezeigt, dass wir auf die räumliche Homogenität nicht leicht verzichten<br />

können, wenn wir eine erfolgreiche Kopplung haben möchten. Der Verzicht<br />

auf Rekurrenz fällt leichter, wie der folgende Satz zeigt.<br />

Satz 18.13. Sei X eine beliebige aperiodische und irreduzible Irrfahrt auf Z d mit<br />

Übergangsmatrix p. Dann existiert eine erfolgreiche Kopplung (X, Y ).<br />

Der Beweis ist etwas technisch und kann beim ersten Lesen ausgelassen werden.<br />

Beweis. Sei zunächst der Fall d =1betrachtet. Für jedes L ∈ N definieren wir die<br />

Übergangsmatrix ˇpL einer Irrfahrt auf Z durch<br />

�<br />

ˇpL(x, y) =<br />

p(x, z) p(y, z), falls x �= y,<br />

z∈Z: |z−y|≤L, |z−x|≤L<br />

und ˇpL(x, x) =1− �<br />

y�=x ˇpL(x, y).<br />

Offenbar ist ˇpL stets aperiodisch. Wähle nun L so groß, dass ˇpL irreduzibel ist.<br />

(Dass dies geht, zeigt die folgende Überlegung: Da p aperiodisch und irreduzibel<br />

ist, gibt es zu jedem x ∈ Z ein Nx ∈ N mit p (n) (0,x) > 0 für n ≥ Nx. Für<br />

n ≥ N0 ∨ Nx ist dann ˇp (n) (0,x) > 0, wobei ˇp =ˇp∞ die Symmetrisierung von p<br />

ist, denn<br />

Wegen ˇp (n)<br />

L<br />

p (n) (0,x)=((p (n) ) T p (n) )(0,x) ≥ (p (n) ) T (0, 0) p (n) (0,x) > 0.<br />

(0,x) L→∞<br />

−→ ˇp (n) (0,x), gilt für hinreichend großes L und n ≥ N0 ∨<br />

N−1 ∨ N1, dassˇp (n)<br />

L (0, −1) > 0, ˇp(n)<br />

L (0, 0) > 0, und ˇp(n)<br />

L (0, 1) > 0. Mithin ist ˇpL<br />

irreduzibel.)<br />

Wir konstruieren die Kopplung (X, Y ), indem wir X und Y alle Sprünge der Weite<br />

größer als L gemeinsam ausführen lassen, diejenigen von kürzerer Weite jedoch unabhängig,<br />

solange bis X und Y sich treffen und dann verschmelzen. Wir betrachten<br />

also als Übergangsmatrix für die nicht verschmelzende Kette ( ˜ X, ˜ Y )<br />

˜pL((x1,y1), (x2,y2))<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

p(x1,x2) p(y1,y2), falls |x1 − x2| ≤L, |y1 − y2| ≤L,<br />

=<br />

⎪⎩<br />

p(x1,x2),<br />

0,<br />

falls |x1 − x2| >Lund y1 − y2 = x1 − x2,<br />

sonst.<br />

Schließlich sei (X, Y ) die nach Zeit τ := inf{n ∈ N0 : ˜ Xn = ˜ Yn} verschmelzende<br />

Kette, also X = ˜ X und Yn = ˜ Yn für n ≤ τ und Yn = Xn für n ≥ τ. Offenbarist<br />

(X, Y ) eine Kopplung der Ketten mit Übergangsmatrix p.<br />

Nach Konstruktion ist die Differenz ( ˜ Xn − ˜ Yn)n∈N0 eine Irrfahrt mit Übergangsmatrix<br />

ˇpL, also eine symmetrische irreduzible, aperiodische Irrfahrt mit beschränkter<br />

Sprungweite und damit rekurrent. Für x, y ∈ Z gilt daher

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