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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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25.3 Die Itô-Formel 541<br />

Da ε>0 beliebig war, gilt also �<br />

t∈Pn |R<br />

T<br />

n t | n→∞<br />

−→ 0. Es gilt (siehe Übung 21.10.2)<br />

�<br />

t∈P n T<br />

1<br />

2 F ′′ (Xt)(Xt ′ − Xt) 2 n→∞<br />

−→ 1<br />

� T<br />

F<br />

2 0<br />

′′ (Xs) d〈X〉s.<br />

Daher muss auch die Summe des verbleibenden Terms in (25.13) konvergieren, das<br />

heißt, es existiert der Limes in (25.11). ✷<br />

Als direkte Folgerung erhalten wir die Itô-Formel für das Itô-Integral bezüglich Diffusionen.<br />

Satz 25.27 (Itô-Formel für Diffusionen). Sei Y = M + A, wobei Mt � =<br />

t<br />

0 σs dWs und At = � t<br />

0 bs ds, eine (verallgemeinerte) Diffusion ist (siehe Definition<br />

25.23). Sei F ∈ C2 (R). Dann gilt die Itô-Formel<br />

F (Yt) − F (Y0) =<br />

=<br />

� t<br />

0<br />

� t<br />

0<br />

F ′ (Ys) dMs +<br />

� t<br />

F ′ (Ys)σs dWs +<br />

Speziell gilt für die Brown’sche Bewegung<br />

F (Wt) − F (W0) =<br />

� t<br />

0<br />

0<br />

� t<br />

F ′ (Ws) dWs + 1<br />

2<br />

� t<br />

F ′ (Ys) dAs + 1<br />

F<br />

2 0<br />

′′ (Ys) d〈M〉s<br />

�<br />

F<br />

0<br />

′ (Ys)bs + 1<br />

2 F ′′ (Ys)σ 2 �<br />

s ds.<br />

(25.14)<br />

� t<br />

0<br />

F ′′ (Ws) ds. (25.15)<br />

Als Anwendung der Itô-Formel bringen wir eine Charakterisierung der Brown’schen<br />

Bewegung als stetiges lokales Martingal mit einer bestimmten quadratischen Variation.<br />

Satz 25.28 (Lévy’sche Charakterisierung der Brown’schen Bewegung).<br />

Sei X ∈Mloc,c mit X0 =0. Dann sind äquivalent<br />

(i) (X2 t − t)t≥0 ist ein lokales Martingal,<br />

(ii) 〈X〉t = t für alle t ≥ 0,<br />

(iii) X ist eine Brown’sche Bewegung.<br />

Beweis (iii) =⇒ (i) Das ist klar.<br />

(i) ⇐⇒ (ii) Das ist klar, weil der quadratische Variationsprozess eindeutig ist.<br />

(ii) =⇒ (iii) Es reicht zu zeigen, dass Xt − Xs ∼N0,t−s gegeben Fs für t><br />

s ≥ 0. Wegen des Eindeutigkeitssatzes für charakteristische Funktionen reicht es zu<br />

zeigen, dass (mit i = √ −1)für A ∈Fs und λ ∈ R gilt:<br />

ϕA,λ(t) :=E � e iλ(Xt−Xs) � −λ<br />

A = P[A] e 2 (t−s)/2<br />

.

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