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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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84 KAPITEL 3. FUNKTIONEN<br />

Abbildung 3.3: Wurfparabel<br />

in Parameterdarstellung<br />

x(t) (links) und y(t)<br />

(Mitte) sowie in expliziter<br />

Form y(x) (rechts)<br />

gegeben. Diese Form ist die gebräuchlichste; sie ist insbesondere bei der Erstellung einer<br />

Wertetabelle und eines Funktionsgraphen hilfreich – auch bei der Verwendung von MatLab<br />

zum Plotten ist die explizite Darstellung am einfachsten zu verwenden, vgl. Abschn. 3.5.<br />

§ 331 Die implizite Darstellung einer Funktion ist nicht nach einer der Variablen aufgelöst:<br />

F (x, y) = 0. Ein Beispiel ist die Darstellung eines Kreises in der Form<br />

x 2 + y 2 = r 2 .<br />

Auf diese Weise lässt sich ein Vollkreis darstellen, in der expliziten Darstellung y = √ r 2 − x 2<br />

dagegen wird auf Grund der geforderten Eindeutigkeit nur die positive Wurzel berücksichtigt,<br />

d.h. der Kreis ist auf einen Halbkreis im 1. und 2. Quadranten reduziert.<br />

§ 332 In der <strong>Physik</strong> nicht unüblich ist die Darstellung einer Funktion in Parameterdarstellung.<br />

Sie messen den Strom durch einen Widerstand in Abhängigkeit von der angelegten<br />

Spannung. In der manuellen Version stellen Sie eine Spannung ein und messen dann den<br />

Strom. Das wird langweilig, wenn auf diese Weise einige Tausend Widerstände durchgemessen<br />

werden sollen. Dann ist es einfacher, die Spannung u automatisch zu verändern und<br />

parallel den Strom i zu messen. Auf diese Weise ergeben sich zwei Messreihen u(t) und i(t)<br />

der zu betrachteten Größen in Abhängigkeit von einem Hilfsparameter, der Zeit t:<br />

t [s] u(t)[V ] i(t) [mA]<br />

1 2 1<br />

2 4 2<br />

3 6 3<br />

4 7 3.5<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Um die gesuchte Funktion i(u) graphisch darzustellen, ignorieren wir den Hilfsparameter t<br />

einfach und plotten die dritte gegen die zweite Spalte.<br />

§ 333 Bewegungen werden ebenfalls häufig in Parameterdarstellung angegeben. Ein einfaches<br />

Beispiel ist die Wurfparabel; die Archimedische Spirale wird als weiteres Beispiel in § 430<br />

beschrieben. Analytisch beschreiben wir die Wurfbewegung durch zwei getrennte Gleichungen<br />

für die horizontale und die vertikale Bewegung:<br />

x(t) = v x,0 t + x 0 und y(t) = 1 2 gt2 + v y,0 t + y 0<br />

mit x 0 und y 0 als dem Ort zu Beginn der Bewegung und v x,0 und v y,0 als den dazu gehörigen<br />

Geschwindigkeitskomponenten. Beide Komponenten x und y der Bewegung sind in Abhängigkeit<br />

von einem Parameter, der Zeit t, gegeben. Auflösen der ersten Gleichung nach t und<br />

Einsetzen in die zweite liefert die explizite Form der Wurfparabel<br />

y(x) = − 1 2 g ( x − x0<br />

v x,0<br />

) 2 ( ) x − x0<br />

+ v y,0 + y 0 .<br />

v x,0<br />

Abbildung 3.3 zeigt die Parameterdarstellung x(t) und y(t) sowie die explizite Form y(x).<br />

Zwischenrechnung 11 Warum sehen mittleres und rechtes Teilbild in Abb. 3.3 so ähnlich<br />

aus, wenn doch in einem die y-Koordinate gegen die Zeit, im anderen dagegen gegen die<br />

x-Koordinate aufgetragen sind?<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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