12.02.2014 Aufrufe

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

344 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

Abbildung 8.5: Radiaktiver Zerfall:<br />

Mutterisotop N 1 , Tochterisotop N 2<br />

und stabiles Endprodukt N 3<br />

Abbildung 8.6:<br />

Federpendel<br />

Gekoppelte<br />

Die Integrationskonstanten c i sind, wie bei einer einzelnen Differentialgleichung, aus den<br />

Randbedingungen zu bestimmen und wir erhalten die Lösung des Systems gekoppelter Differentialgleichungen<br />

(8.32) zu<br />

N 1 (t) = N 1,0 e −3t ,<br />

N 2 (t) = 3 2 N 1,0 (e −3t − e −5t ) ,<br />

N 3 (t) = N 1,0 (1 + 3 2 e−5t − 5 2 e−3t ) .<br />

Die Lösung ist in Abb. 8.5 dargestellt. Wie zu erwarten, folgt die Entwicklung von N 1 dem<br />

Zerfallsgesetz und wird durch eine abfallende Exponentialfunktion beschrieben: der Zerfall<br />

dieser Kerne ist nicht davon beeinflusst, ob die Zerfallsprodukte weiter zerfallen oder nicht.<br />

N 3 wächst monoton und nähert sich asymptotisch dem Grenzwert N 1,0 : dann sind alle Kerne<br />

von N 1 über den Zwischenschritt N 2 zu N 3 zerfallen. N 2 wächst so lange an, bis der Zerfall<br />

von N 2 die Produktion von N 2 durch den Zerfall von N 1 überwiegt. Dann beginnt diese<br />

Funktion abzufallen und sich asymptotisch der Null zu nähern.<br />

Zwischenrechnung 55 Die gekoppelten Differentialgleichungen wurden für vorgegebenen<br />

Zerfallskonstanten gelöst. Geben Sie die allgemeine Lösung für beliebige λ i .<br />

Gekoppelte Pendel<br />

§ 1296 Zwei identische Massen m sind durch drei Federn identischer Federkonstante k mit<br />

einander und mit den Begrenzungen verbunden (vgl. Abb. 8.6). Die Massen werden jeweils<br />

ein Stückchen x 1 bzw. x 2 aus ihrer Ruhelage ausgelenkt. Die beiden Bewegungsgleichungen<br />

sind mit der bereits bekannten Abkürzung ω 2 0 = k/m<br />

ẍ 1 + ω0x 2 1 + ω0(x 2 1 − x 2 ) = ẍ 1 + ω0(2x 2 1 − x 2 ) = 0 ,<br />

ẍ 2 + ω0x 2 2 − ω0(x 2 2 − x 1 ) = ẍ 2 + ω0(2x 2 2 − x 1 ) = 0 .<br />

Dabei ist der zweite Term auf der linken Seite jeweils die rücktreibende Kraft, die wir auch bei<br />

einer einzelnen Masse an einer Feder haben, der dritte Term enthält die Kopplung der beiden<br />

harmonischen Oszillatoren durch die Feder zwischen ihnen. In Matrixschreibweise erhalten<br />

wir für das Gleichungssystem<br />

¨⃗x = A⃗x =<br />

(<br />

−2ω<br />

2<br />

0 ω 2 0<br />

ω 2 0 −2ω 2 0<br />

)<br />

⃗x . (8.34)<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!