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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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9.3. GAMMA FUNKTION 361<br />

Die dreidimensionale δ Funktion hat die gleichen Eigenschaften wie die eindimensionale,<br />

insbesondere ist sie normiert:<br />

∫<br />

δ(⃗r − ⃗r 0 ) dV = 1 .<br />

V<br />

§ 1349 Das die δ Funktion definierende Integral (9.11) beinhaltet die Integration über ein<br />

Volumenelement dV . Die Darstellung dieses Volumenelements in den verschiedenen Koordinatensystemen<br />

beeinflusst auch die Darstellung der δ Funktionen. In kartesischen Koordinaten<br />

ergibt sich mit dV = dx dy dz<br />

δ(⃗r − ⃗r 0 ) = δ(x − x 0 ) δ(y − y 0 ) δ(z − z 0 ) .<br />

§ 1350 In Kugelkoordinaten (r, ϑ, ϕ) ergibt sich mit (4.19) für das Volumenelement dV =<br />

r 2 sin ϑ dr dϑ dϕ und damit für die Delta Funktion<br />

1<br />

δ(⃗r − ⃗r 0 ) =<br />

r0 2 sin ϑ δ(r − r 0 ) δ(ϑ − ϑ 0 ) δ(ϕ − ϕ 0 ) .<br />

0<br />

§ 1351 In Zylinderkoordinaten ρ, ϕ, z gilt wegen (4.18) dV = ϱ dϱ dϕ dz für die δ Funktion<br />

entsprechend<br />

δ(⃗r − ⃗r 0 ) = 1 ρ 0<br />

δ(ρ − ρ 0 ) δ(ϕ − ϕ 0 ) δ(z − z 0 ) .<br />

9.3 Gamma Funktion<br />

§ 1352 Ein weiteres Beispiel für eine über ein Integral definierte Funktion ist die Γ Funktion.<br />

Diese verallgemeinert die Idee der Fakultät insofern, als dass sie für natürliche Zahlen die<br />

Fakultät n! ergibt, jedoch auch für nicht ganz-zahlige Werte definiert ist:<br />

Γ(x) =<br />

∫ ∞<br />

0<br />

z x−1 e −z dz (9.12)<br />

für x > 0. Dabei ist der Integrand eine Funktion von x und z; durch Integration über z wird<br />

das Ergebnis eine Funktion von x. 1<br />

§ 1353 Für x = 1 reduziert sich das Integral auf ∫ e −z dz. Diese kann direkt ausgeführt<br />

werden:<br />

Γ(1) =<br />

∫ ∞<br />

0<br />

e −z dz = [ −e −z] ∞<br />

0<br />

= 0 − (−1) = 1 = 1! .<br />

1 Für die Γ Funktion gibt es auch andere Definitionen. So die von Euler über eine unendliche Reihe<br />

eingeführte<br />

1 · 2 · 3 . . . n<br />

Γ(z) = lim<br />

n→∞ z(z + 1)(z + 2) . . . (z + n) nz<br />

mit z ≠ 0, −1, −2 . . .. Auch hier gilt Γ(z + 1) = zΓ(z) und Γ(1) = 1. Eine andere Definition geht zurück auf<br />

Weierstrass und verwendet einen Produktansatz<br />

1<br />

Γ(z) = zeγz ∞ Y<br />

n=1<br />

<br />

1 + z n<br />

<br />

e − z n<br />

mit der Euler–Mascheroni Konstante<br />

nX<br />

!<br />

1<br />

γ = lim<br />

n→∞ m − ln n = 0.5722156 .<br />

m=1<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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