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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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2.7. MATLAB ERGÄNZUNGEN 73<br />

§ 296 Auch im Stern des Phytagoras (Pentagramm) tritt der goldene Schnitt auf. Der rechte<br />

Teil von Abb. 2.10 zeigt, dass das Pentagram zwei Pentagone enthält: das äußere, durch<br />

die Spitzen ABCDE markierte aber nicht gezeichnete, sowie ein inneres, durch die Ecken<br />

abcde markiert. Beide Pentagone sind regulär, d.h. alle Seiten und Winkel sind gleich. Das<br />

Pentagramm entsteht durch Verbindung nicht benachbarter Punkte des äußeren Pentagons<br />

durch gerade Linien – dies kann in einer durchgehenden Kurve geschehen.<br />

§ 297 Die Dreiecke ACD und Adc des Pentagramms in Abb. 2.10 sind ähnlich. Also stehen<br />

entsprechende Seiten in gleichem Längenverhältnis. Insbesondere gilt<br />

x<br />

y = Ac<br />

cd = AD<br />

CD .<br />

Da die Seiten des inneren Pentagons alle gleiche Länge haben, ist AD = 2x+y. CDEd bildet<br />

einen Rhombus, also ist CD = dE = x + y. Damit erhalten wir für das obige Seitenverhältnis<br />

x<br />

y = 2x + y<br />

x + y = 1 + 1<br />

1 + y/x .<br />

Umformen liefert mit t = x/y als Verhältnis dieses Seitenstückchen den Goldenen Schnitt<br />

t 2 = t + 1 → t = x y = α .<br />

Außerdem gilt<br />

cD<br />

Ac = x + y = 1 + y x x = 1 + 1 α = α .<br />

Das Pentagramm lässt sich also aus Strecken mit vier verschiedenen Längen (in aufsteigender<br />

Reihenfolge) y, x, x + y und 2x + y konstruieren. Die Verhältnisse auf einander folgender<br />

Längen sind jeweils der Goldene Schnitt<br />

x<br />

y = x + y = 2x + y<br />

x x + y = α .<br />

2.7 MatLab Ergänzungen<br />

§ 298 Folgen und Reihen sind kein besonders interessantes Thema für die Anwendung eines<br />

mathematischen oder numerischen Programmpakets: die Untersuchung des Grenzwerts einer<br />

unendlichen Folge oder Reihe ist damit nicht möglich. Daher können nur endliche Folgen<br />

und Reihen untersucht werden; für unendliche lässt sich aus der Verwendung eines mathematischen<br />

Tools lediglich ein Trend abschätzen, wie in Abb. 2.5 und 2.6 angedeutet. Aber<br />

derartige Abschätzungen sind nicht aussagekräftig, da wir nie ausschließen könne, dass sich<br />

nach weiteren 10 10 Schritten die Folge oder Reihe plötzlich ganz anders verhält.<br />

§ 299 Interessant ist an dieser Stelle jedoch das Verfahren, aus dem die Glieder einer Folge<br />

oder einer Reihe gebildet werden. Hier verwenden wir entweder eine direkte Vorschrift wie<br />

a n = 1/n oder ein rekursives Verfahren, bei dem das erste Glied a 1 gegeben ist sowie eine<br />

Rechenvorschrfit, wie das Glied a n+1 aus dem Glied a n bestimmt werden kann. Genau diese<br />

Vorschrift gilt es auch, in den MatLab-Code einzubauen.<br />

2.7.1 Schleifen am Beispiel einer Folge<br />

§ 300 Als erstes sollen mit Hilfe von MatLab die ersten zehn Glieder der harmonischen<br />

Folge im Kommandofenster ausgegeben werden.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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