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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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2.5. MATHEMATISCHE ERGÄNZUNGEN 67<br />

Zwischenrechnung 7 Führen Sie die Reihenentwicklung für den Kosinus selbständig durch.<br />

Zwischenrechnung 8 Überzeugen Sie sich durch Ableiten beider Reihenentwicklungen,<br />

dass diese konsistent sind, d.h. die Ableitung von Sinus ergibt Kosnus und (allerdings mit<br />

Vorzeichenwechsel) umgekehrt.<br />

Weitere Reihen<br />

§ 270 Weitere gebräuchliche Reihen sind die geometrische Reihe (−1 < x < 1):<br />

1<br />

1 + x = 1 − x + x2 − x 3 + . . . ,<br />

die logarithmische Reihe (−1 < x < 1): (siehe auch § 387)<br />

ln(1 + x) = x − x2<br />

2 + x3<br />

3 − . . . ,<br />

und die binomische Reihe (α ∈ N), der wir in der Statistik in Abschn. 12.2.3 noch mehrfach<br />

begegnen werden:<br />

(1 + x) α = 1 + αx +<br />

α(α − 1)<br />

x 2 +<br />

2!<br />

α(α − 1)(α − 2)<br />

x 3 − . . . . (2.11)<br />

3!<br />

Zwischenrechnung 9 Ist die hier gegebene geometrische Reihe konsistent mit der Entwicklung<br />

der Funktion in § 261?<br />

2.5 Mathematische Ergänzungen<br />

§ 271 Die Grundbegriffe für Folgen und Reihen sind bereits recht formal eingeführt worden,<br />

so dass in diesem Kapitel eine mathematische Ergänzung nicht erforderlich ist. Stattdessen<br />

wird an bereits aus der Schule bekannte Beweisverfahren erinnert. Inhaltlich bietet sich bei<br />

Folgen und Reihen häufig die vollständige Induktion als Beweisverfahren an.<br />

2.5.1 Vollständige Induktion<br />

§ 272 Vollständige Induktion ist ein anschaulich sehr einfaches Beweisverfahren: es erlaubt,<br />

Aussagen der Form ‘für jede natürliche Zahl n gilt H(n)’ zu beweisen. Grob vereinfacht gilt:<br />

1. Induktionsanfang: wir zeigen, dass der zu beweisende Sachverhalt für n = 1 (gegebenenfalls<br />

n = 0 oder allgemeiner n = m) gilt: H(1) ist wahr.<br />

2. Induktionsschritt: wir nehmen an, dass der Sachverhalt dann auch für ein n > 1 (bzw.<br />

allgemeiner n > m) gilt. Wir zeigen, dass bei Gültigkeit des Sachverhalts für n er auch<br />

für n + 1 gelten muss: wenn H(n) gilt, so gilt auch H(n + 1).<br />

Damit gilt der Sachverhalt für alle n > 1 (bzw. n > m).<br />

§ 273 Ein Beispiel soll das klassische Verfahren illustrieren. Behauptung: für die endliche<br />

Reihe der natürlichen Zahlen inkl. Null gilt:<br />

H(n) :<br />

n∑<br />

i =<br />

i=0<br />

n(n + 1)<br />

2<br />

1. Induktionsanfang: für n = 0 gilt<br />

0∑<br />

i =<br />

i=0<br />

0(0 + 1)<br />

2<br />

= 0 .<br />

.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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