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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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282 KAPITEL 7. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

Tabelle 7.2: <strong>Numerische</strong> Lösung der DGL<br />

des radioaktiven Zerfalls mit dem Leapfrog<br />

Verfahren und einer Schrittweite von ∆t =<br />

τ/10. Die beiden rechten Spalten geben die<br />

Lösungen mit Hilfe eines Euler Verfahrens<br />

mit gleicher Schrittweite bzw. die analytische<br />

Lösung<br />

t [s] N Leapfrog (t) N Euler (t) N analyt. (t)<br />

0 10 000 10 000 10 000<br />

1 9 050 9 000 9 048<br />

2 8 190 8 100 8 187<br />

3 7 412 7 290 7 408<br />

4 6 708 6 561 6 703<br />

5 6 072 5 905 6 065<br />

6 5 496 5 314 5 488<br />

7 4 975 4 783 4 966<br />

8 4 504 4 305 4 493<br />

9 4 078 3 874 4 065<br />

10 3 693 3 487 3 679<br />

11 3 345 3 138 3 329<br />

12 3 030 2 824 3 012<br />

13 2 746 2 542 2 725<br />

14 2 489 2 288 2 466<br />

15 2 257 2 059 2 231<br />

16 2 047 1 853 2 019<br />

7.9.5 Runge–Kutta Verfahren 4. Ordnung<br />

§ 1062 Das Runge–Kutta Verfahren 4. Ordnung ist ein sehr genaues Rechenverfahren. Wie<br />

beim Euler Verfahren wird die Lösungskurve in jedem Teilintervall ∆t durch eine Gerade<br />

angenähert. Allerdings wird die Steigung dieser Geraden nicht am Anfang oder wie beim<br />

Leapfrog Verfahren in der Mitte des Intervalls bestimmt sondern es wird eine mittlere Steigung<br />

angenommen, die sich aus den Steigungen in den beiden Randpunkten und in der<br />

Intervallmitte zusammensetzt:<br />

mit<br />

x(t i ) = x i = x i−1 + 1 6 (k 1 + 2k 2 + 2k 3 + k 4 )<br />

(<br />

)<br />

k 1 = ∆t f(t i−1 , x i−1 ) , k 2 = ∆t f t i− 1 , x i−1 + k1<br />

2 2<br />

,<br />

(<br />

)<br />

k 3 = ∆t f t i− 1 , x i−1 + k2<br />

2 2<br />

, k 4 = ∆t f(t i−1 + ∆t, x i−1 + k 3 ) .<br />

Dabei müssen die Wichtungsfaktoren k i für jeden Rechenschritt ∆t neu berechnet werden.<br />

§ 1063 Der Verfahrensfehler lässt sich abschätzen als<br />

∆x i = x(t i ) − x i ≈ 1<br />

15 (x i − ˜x i )<br />

mit ˜x i als der Näherungslösung an der Stelle t i bei doppelter Schrittweite ∆t.<br />

7.9.6 Monte Carlo Verfahren<br />

§ 1064 Der radioaktive Zerfall ist ein Musterbeispiel zur Erprobung eines Monte Carlo Verfahrens<br />

bei der Lösung einer DGL: da der radioaktive Zerfall selbst ein stochastischer Prozess<br />

ist, bietet sich eine Beschreibung mit stochastischen Methoden an. In der Differenzengleichung<br />

∆N = −λN ∆t<br />

bezeichnet λ die Zerfallswahrscheinlichkeit. Eine Monte Carlo Lösung kann also darauf basieren,<br />

dass am Ende jedes Zeitschritts für jedes Teilchen ausgewürfelt wird ob es während<br />

des Zeitschritts zerfallen ist oder nicht. Die Betrachtung eines einzelnen Teilchens macht<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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