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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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22 KAPITEL 1. VEKTOREN<br />

Abbildung 1.12: Projektion<br />

eines Vektors<br />

auf einen anderen<br />

gebildet wird, siehe Abb. 1.11. Dabei wird die Gegenkathete des Winkels als die Höhe des<br />

Parallelgramms interpretiert. Für die Ankathete gibt es ebenfalls eine geometrische Interpretation,<br />

siehe Abb. 1.12: sie gibt den Betrag der Projektion des Vektors ⃗ b auf den Vektor<br />

⃗a<br />

| ⃗ b ⃗a | = | ⃗ ⃗a ·⃗b<br />

b| cos α = .<br />

|⃗a|<br />

Diese Projektion ist in Richtung ⃗a gerichtet, d.h. aus dem Betrag der Projektion lässt sich<br />

ein projizierter Vektor konstruieren mit Betrag | ⃗ b ⃗a | und Richtung ⃗e ⃗a :<br />

⃗ b⃗a = | ⃗ b ⃗a | ⃗e ⃗a =<br />

⃗a ·⃗b<br />

|⃗a|<br />

⃗a<br />

|⃗a|<br />

⃗a ·⃗b ⃗a ·⃗b<br />

= ⃗a = ⃗a . (1.10)<br />

|⃗a|<br />

2<br />

⃗a · ⃗a<br />

Wir werden diesen Punkt bei den physikalischen Anwendungen nochmals aufgreifen: die<br />

Arbeit ist das Produkt aus Weg und Kraft entlang dieses Weges, d.h. der Projektion der<br />

Kraft auf den Weg. Das Skalarprodukt ist daher für die Bestimmung der Arbeit hilfreich,<br />

siehe § 122.<br />

§ 116 Eine triviale Möglichkeit, sich von der Anwendbarkeit des Skalarprodukts zur Projektion<br />

zu überzeugen, besteht darin, einen Vektor ⃗r = (r x , r y , r z ) auf die Koordinatenachsen<br />

zur projizieren. Anschaulich sollten die einzelnen Projektionen jeweils die Komponenten des<br />

Vektors entlang dieser Achse geben. Die Koordinatenachsen sind durch die entsprechenden<br />

Einheitsvektoren ⃗e x , ⃗e y und ⃗e z gegeben; da es sich hierbei bereits um Einheitsvektoren, d.h.<br />

|⃗e i | = 1, handelt, ist die Projektion einfach. Für die x-Komponente erhalten wir<br />

⃗r ⃗ex<br />

= ⃗e x · ⃗r<br />

|⃗e x | 2 ⃗e x =<br />

⎛<br />

⎝ 1 0<br />

0<br />

⎞<br />

⎠ ·<br />

⎛<br />

⎝ r ⎞<br />

x<br />

r y<br />

⎠ ⃗e x = r x ⃗e x .<br />

r z<br />

Entsprechend lassen sich die Projektionen auf die anderen Koordinatenachsen bestimmen.<br />

Die allgemeine Darstellung lässt sich schreiben als<br />

⃗r ⃗ei<br />

= ⃗e i · ⃗r<br />

|⃗e i | 2 ⃗e i = r i ⃗e i .<br />

Der Vektor lässt sich damit als die Summe seiner Projektionen auf die Einheitsvektoren<br />

darstellen:<br />

3∑ 3∑<br />

⃗r = ⃗r ⃗ei = r i ⃗e i .<br />

i=1<br />

i=1<br />

§ 117 Obiges Beispiel ist trivial. Es ist wichtig, da es Ihnen einen ersten Blick auf die Transformation<br />

von einem in ein anderes Koordinatensystem erlaubt. Der Vektor ⃗r ist in kartesischen<br />

Koordinaten im System der Basisvektoren ⃗e i gegeben. Ein zweites Koordinatensystem,<br />

z.B. um den Ursprung gedreht, lässt sich mit Hilfe der Basisvektoren ⃗e i<br />

′<br />

aufspannen. Die<br />

Komponenten von ⃗r in diesem neuen Koordinatensystem erhalten wir durch Projektion auf<br />

die neuen Basisvektoren (siehe auch § 160 oder Abschn. 8.4.2).<br />

§ 118 Der Vektor ⃗r = (5, 5) weist in einem konventionellen kartesischen Koordinatensystem<br />

mit ⃗e x = (1, 0) und ⃗e y = (0, 1) entlang der Winkelhalbierenden. Betrachten wir ein um π/4<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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