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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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330 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

Das ist selbstverständlich nicht identisch mit der Projektion auf die Diagonale in der xy-<br />

Ebene mit ⃗e d = (1, 1, 0)/ √ 2 und der Projektionsmatrix gemäß (8.14)<br />

⎛<br />

P d = 1 ⎝ 1 ⎞<br />

⎛<br />

1 ⎠ ( 1 1 0 ) = 1 ⎝ 1 1 0<br />

⎞<br />

1 1 0 ⎠<br />

2<br />

2<br />

0<br />

0 0 0<br />

und damit<br />

⎛<br />

⃗a d = P d ⃗a = 1 ⎝ 1 1 0<br />

⎞ ⎛<br />

1 1 0 ⎠ ⎝ a ⎞ ⎛<br />

x<br />

a y<br />

⎠ = 1 ⎝ a ⎞<br />

x + a y<br />

a x + a y<br />

⎠ .<br />

2<br />

2<br />

0 0 0 a z 0<br />

Eigenvektoren und Projektionen.<br />

§ 1241 Werfen wir nochmals einen Blick auf Gleichung (1.10) für die Projektion eines Vektors<br />

auf einen anderen und auf Gleichung (8.8) zur Bestimmung von Eigenwerten und -vektoren.<br />

Aus der formalen Ähnlichkeit können wir eine anschauliche Interpretation für Eigenwerte<br />

und Eigenvektoren gewinnen: eine Matrix A wirkt derart auf ihren Eigenvektor ⃗x, dass sich<br />

ein neuer Vektor λ⃗x ergibt, der parallel zum Eigenvektor ist, allerdings um einen Faktor λ<br />

verlängert (|λ| > 1) oder verkürzt (|λ| < 1) und gegebenenfalls (λ < 0) entgegengesetzt<br />

gerichtet. Da die Eigenvektoren orthonormal sind, gilt mit δ ij als dem Kronecker-Symbol<br />

⃗x i · ⃗x j = δ ij .<br />

Aus diesen Vektoren lässt sich eine neue Matrix X konstruieren<br />

X = ( ⃗x 1 ⃗x 2 ⃗x 3 . . . ⃗x N ) .<br />

Diese Matrix ist orthogonal (bzw. im Komplexen unitär), d.h. es ist X T X = E.<br />

§ 1242 Da die n Eigenvektoren im n-dimensionalen Raum ein vollständiges System bilden,<br />

kann die Vollständigkeitsrelation geschrieben werden als<br />

E =<br />

N∑<br />

⃗x i ⃗x i .<br />

i=1<br />

Wenden wir diesen Ausdruck auf einen beliebigen Vektor ⃗a an, so ergibt sich eine Beschreibung<br />

von ⃗a mit Hilfe von Eigenvektoren, die (8.15) vollständig analog ist:<br />

N∑<br />

N∑<br />

⃗a = ⃗x i (⃗x i · ⃗a) = ⃗x i ⃗x i ⃗a .<br />

i=1<br />

i=1<br />

Wenden wir nun die Matrix, deren Eigenvektoren diese ⃗x k sind, auf diesen Vektor an, so<br />

ergibt sich<br />

A⃗a =<br />

N∑<br />

λ i ⃗x i (⃗x i · ⃗a) , (8.18)<br />

i=1<br />

d.h. die Matrix A wirkt auf einen beliebigen Vektor ⃗a derart, dass dieser auf jeden der Eigenvektoren<br />

projiziert wird, ausgedrückt durch die Terme ⃗x i · ⃗a. Diese Projektionen werden mit<br />

dem jeweiligen Eigenwert multipliziert.<br />

8.3.4 Eigenvektoren und inverse Matrix.<br />

§ 1243 Die Wirkung einer Matrix A auf einen Eigenvektor ⃗x ist A⃗x = λ⃗x. Jeder Eigenvektor<br />

⃗x i einer Matrix A ist auch Eigenvektor der inversen Matrix A −1 mit dem Eigenwert 1/λ i , d.h.<br />

es gilt auch<br />

A −1 ⃗x = 1 λ ⃗x .<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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