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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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11.6. DIFFUSION 431<br />

Abbildung 11.11: Links: Zeitverlauf<br />

der Teilchenzahldichte für verschiedene<br />

Abstände des Beobachters von der<br />

Quelle. Rechts: räumliche Verteilung<br />

der Teilchenzahldichte zu verschiedenen<br />

Zeiten<br />

stochastischen Wechselwirkungen vergleichbarer Stärke. Mit einer großen Zahl von Bällen<br />

erhalten wir am Ende eine Gauß Verteilung um den Mittelwert x 0 (vgl. Abschnitt 12.2.5)<br />

P (x) = √ 1 exp<br />

(− (x − x o) 2 )<br />

2πσ 2σ 2 (11.39)<br />

mit der Standardabweichung<br />

σ 2 = 1 n<br />

∑<br />

(x − x0 ) 2 = 〈∆x〉 2 ,<br />

die ein Maß für die Breite der Verteilung gibt und dem erwarteten Abstand entspricht. Damit<br />

lässt sich die Standardabweichung σ mit dem Diffusionskoeffizienten in Beziehung setzen<br />

σ = √ 〈∆x〉 2 = √ 2Dt = √ vλt .<br />

Für die Verteilung (11.39) lässt sich damit auch schreiben<br />

1<br />

P (x, t) = √ exp<br />

(− (x − x 0) 2 )<br />

.<br />

2πvλt 2vλt<br />

Die Verteilung bleibt um den Startort x 0 zentriert, weitet sich aber im Laufe der Zeit auf.<br />

Die Aufweitung hängt ab von der Beweglichkeit der Ameisen, beschrieben durch den Diffusionskoeffizienten,<br />

vgl. rechtes Teilbild in Abb. 11.11.<br />

§ 1605 Die hier verwendeten Ausdrücke lassen sich auf mehrere Dimensionen erweitern, die<br />

mittlere Entfernung vom Startpunkt ist weiterhin durch (11.38) beschrieben.<br />

11.6.3 Eindimensionale Diffusionsgleichung: δ-Injektion<br />

§ 1606 Die eindimensionale Diffusionsgleichung<br />

∂n<br />

∂t = D ∂2 n<br />

∂x 2 .<br />

hat für eine δ-förmige Injektion am Ort x 0 die Lösung<br />

n δ (x, t) = N 0<br />

√ exp<br />

(− (x − x 0) 2 )<br />

. (11.40)<br />

4πDt 4Dt<br />

Zwischenrechnung 63 Verifizieren Sie, dass dieser Ausdruck die PDGL löst.<br />

§ 1607 Manchmal interessiert nicht die oben beschriebene Aufweitung des δ-Peaks sondern<br />

der Zeitverlauf der Dichte an einem Ort x im Abstand d = |x − x 0 | vom Injektionsort bzw.<br />

Schwerpunkt der Verteilung. Dafür erhalten wir aus (11.40)<br />

n δ (t) = N )<br />

0<br />

√ exp<br />

(− d2<br />

4πDt 4Dt<br />

mit einem Maximum zur Zeit<br />

t max = d2<br />

2D<br />

mit n max = N 0<br />

d √ 2πe<br />

und einem Abfall für große Zeiten proportional zu t −1/2 , vgl. linkes Teilbild in Abb. 11.11.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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