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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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112 KAPITEL 3. FUNKTIONEN<br />

Abbildung 3.20: Konstruktion einer<br />

Funktion f(x, y) =!x 2 + y zweier unabhängiger<br />

Variablen (links unten)<br />

aus ihren Schnitten für y =0 (entsprechend<br />

f(x, 0) = x 2 , links oben) und<br />

x=0 (entsprechend f(0, y)=y, rechts<br />

oben) sowie Darstellung durch Isolinien,<br />

entsprechend den Höhenlinien auf<br />

einer topographischen Karte<br />

konstantes x ergibt sich die lineare Funktion f(c, y) = c+y in der yz-Ebene; für x = 0 ist das<br />

die Funktion f(0, y) = y wie im rechten oberen Teilbild. Kombination dieser beiden Schnitte<br />

liefert das ansteigende Tal links unten. Der rechte untere Teil der Abbildung zeigt Isolinien,<br />

entsprechend den Höhenlinien auf einer topographischen Karte.<br />

§ 449 Auch wenn wir Funktionen im R n für n > 2 nicht mehr darstellen könne, bleibt diese<br />

Möglichkeit natürlich trotzdem bestehen: wir können stets Schnitte der Funktion entlang<br />

einer Koordinatenachse betrachten, um uns die wesentlichen Abhängigkeiten entlang dieser<br />

Variablen zu veranschaulichen.<br />

3.6.2 Grundbegriffe<br />

§ 450 Zur Beschreibung von Funktionen im R, d.h. Funktionen der Form f(x), sind die<br />

wichtigsten Begriffe Monotonie, Beschränkheit, Grenzwerte und Stetigkeit. In diesem Abschnitt<br />

werden wir eine eher hemdsärmelige Übertragung der Begriffe auf Funktionen im R n<br />

vornehmen, d.h. Funktionen der Form f(x 1 , x 2 , . . . , x n ).<br />

Beschränktheit<br />

§ 451 Für den Begriff der Beschränkheit ist die Übertragung am einfachsten, da für ihn<br />

gemäß Def. 25 nur ein Vergleich der Funktionswerte mit einer Schranke für alle unabhängigen<br />

Variablen erforderlich ist, die Anordnung der unabhängigen Variablen aber keine Rolle spielt.<br />

Daher können wir Def. 25 direkt übernehmen (wieder exemplarisch für eine Funktion von<br />

zwei Variablen):<br />

Definition 36 Eine Funktion z = f(x, y) mit x, y, z ∈ R ist<br />

– nach oben beschränkt, wenn es ein A ∈ R gibt, so dass f(x, y) ≤ A ∀x, y ∈ R,<br />

– nach unten beschränkt, wenn es ein A ∈ R gibt, so dass f(x, y) ≥ A ∀x, y ∈ R.<br />

Anschaulich heißt nach oben beschränkt, dass es eine ‘Deckelebene’ mit z = A gibt, die<br />

von keinem Funktionswert nach oben überragt wird. Während eine nach oben und unten<br />

beschränkte Funktion f(x) im Funktionsgraphen zwischen zwei horizontalen Linien liegt,<br />

ist eine nach oben und unten beschränkte Funktion f(x, y) durch zwei horizontale Ebenen<br />

eingegrenzt.<br />

§ 452 Die Erweiterung auf n unabhängige Variable erfordert nur wenige Anpassungen: z =<br />

f(x, y) → z = f(x 1 , x 2 , . . . , x n ) definiert die Funktion und die Zahl der unabhängigen Variablen;<br />

x, y, z ∈ R → x i , z ∈ R erklärt, dass alle abhängigen und unabhängigen Variablen aus R<br />

kommen, und als letztes muss angepasst werden f(x, y) ≤ A ∀x, y ∈ R → f(x 1 , x 2 , . . . , x n ) ≤<br />

A ∀x i ∈ R.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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