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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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2.4. POTENZREIHEN ENTWICKLUNG 65<br />

Die Taylor Entwicklung wird entsprechend der einer Funktion einer Variablen gebildet, lediglich<br />

die totalen Ableitungen sind durch partielle zu ersetzen (vgl. Abschn. 4.4.1) und die<br />

gemischten Ableitungen sind zu berücksichtigen. Für die Entwicklung der Funktion f(x, y)<br />

and der Stelle x = a und y = b gilt dann<br />

f(x, y) = f(a, b) + 1 [<br />

(x − a) ∂<br />

1! ∂x + (y − b) ∂ ] 1<br />

f(x, y)| x=a,y=b<br />

∂y<br />

+ 1 [<br />

(x − a) ∂<br />

2! ∂x + (y − b) ∂ ] 2<br />

f(x, y)| x=a,y=b<br />

∂y<br />

+ 1 [<br />

(x − a) ∂<br />

3! ∂x + (y − b) ∂ ] 3<br />

f(x, y)| x=a,y=b . . .<br />

∂y<br />

+ 1 [<br />

(x − a) ∂<br />

n! ∂x + (y − b) ∂ ] n<br />

f(x, y)| x=a,y=b . . .<br />

∂y<br />

mit der Abkürzung<br />

1<br />

k!<br />

[<br />

(x − a) ∂<br />

∂x + (y − b) ∂ ∂y<br />

] k<br />

f(x, y) = 1 k!<br />

k∑<br />

i=0<br />

(<br />

k<br />

i<br />

)<br />

(x − a) k−i (y − b) i ∂k f(x, y)<br />

∂x k−i ∂y i<br />

oder explizit für den Fall k = 2:<br />

[<br />

1<br />

(x − a) ∂<br />

2! ∂x + (y − b) ∂ ] 2<br />

f(x, y)<br />

∂y<br />

= 1 [<br />

]<br />

(x − a) 2 ∂2 f(x, y)<br />

2!<br />

∂x 2 + 2(x − a)(y − b) ∂2 f(x, y)<br />

+ (y − b) 2 ∂2 f(x, y)<br />

∂x∂y<br />

∂y 2 .<br />

2.4.3 MacLaurin Reihe<br />

§ 265 Die MacLaurin Reihe ist ein Spezialfall der Taylor Reihe (2.5) für a = 0, d.h. bei der<br />

MacLaurin Reihe betrachten wir die Funktion für kleine Werte von x. Aus (2.5) erhalten wir<br />

f(x) = f(0) + x 1! f ′ (0) + x2<br />

2! f ′′ (0) + ... + xn<br />

n! f (n) (0) + R n (2.7)<br />

Die MacLaurin Reihe lässt sich aus einer Potenzreihe mit x 0 = 0 herleiten. Dazu gehen<br />

wir von der Annahme aus, dass die Funktion durch eine Potenzreihe darstellbar ist. Durch<br />

Ableiten lassen sich die Koeffizienten a i bestimmen:<br />

f(x) = a 0 + a 1 x + a 2 x 2 . . . ⇒ f(0) = a 0 ⇒ a 0 = f(0)/0!<br />

f ′ (x) = a 1 + 2a 2 x + 3a 3 x 2 . . . ⇒ f ′ (0) = a 1 ⇒ a 1 = f ′ (0)/1!<br />

f ′′ (x) = 2a 2 + 6a 3 x + 12a 4 x 2 . . . ⇒ f ′′ (0) = 2a 2 ⇒ a 2 = f ′′ (0)/2!<br />

Damit ergibt sich die MacLaurin Reihe zu<br />

f(x) = f(0) + f ′ (0)<br />

1!<br />

Exponentialreihe<br />

x + f ′′ (0)<br />

x 2 + ... + f n<br />

2!<br />

n! xn (0) + ... .<br />

§ 266 Mit der Exponentialreihe erhalten wir eine Annäherung an die Exponentialfunktion.<br />

Die Reihenentwicklung ist in diesem Fall besonders einfach, da die Exponentialfunktion abgeleitet<br />

stets wieder die Exponentialfunktion ergibt. Damit ergibt sich für die ersten Glieder<br />

der MacLaurin Reihe der Exponentialfunktion<br />

f(x) = e x ⇒ f(0) = 1<br />

f ′ (x) = e x ⇒ f ′ (0) = 1<br />

f ′′ (x) = e x ⇒ f ′′ (0) = 1 .<br />

Einsetzen in die Reihenentwicklung liefert<br />

e x = 1 + 1 1! x + 1 2! x2 + 1 3! x3 + .... + 1 n! xn + ... . (2.8)<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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