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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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12.4. FEHLERRECHNUNG (DESKRIPTIVE STATISTIK) 461<br />

Abbildung 12.11: Verteilung der Messwerte einer mehrfach wiederholten Messung, dargestellt<br />

als Histogramm<br />

§ 1723 Für das Ergebnis einer Messung können wir festhalten: die Angabe eines Messwertes<br />

x m ist nur zusammen mit der Angabe eines Messfehlers ∆x sinnvoll. Auf diese Weise erhalten<br />

wir ein Intervall [x−∆x, x+∆x], in dem der wahre Wert mit großer Wahrscheinlichkeit liegt.<br />

Wir werden später auch quantitative Maße für diese Wahrscheinlichkeit einführen.<br />

§ 1724 Bei der Darstellung von Messungen und Messfehlern sollte die letzte signifikante<br />

Ziffer im Ergebnis von der gleichen Größenordnung sein wie der Fehler. So ist v = (6051.73 ±<br />

30) m eine ungeschickte Angabe, da schon die Ziffer 5 unsicher ist und zwischen 2 und 8<br />

liegen kann. Daher kommen der 1, 7 und 3 keine Bedeutung zu. Besser wäre eine Angabe der<br />

Form v = (6050 ± 30) m.<br />

12.4.1 Charakterisierung von Messdaten<br />

§ 1725 Eine mehrfach unter gleichen Bedingungen durchgeführte Messung liefert eine Zahl<br />

von N unabhängigen Messwerten<br />

x 1 , x 2 , x 3 , x 4 , ..., x N . (12.24)<br />

Diese Messwerte können dargestellt werden durch eine Verteilung F (x) (Histogramm, vgl.<br />

Abb. 12.11), die die volle Information der Messung enthält, oder reduziert auf zwei Parameter<br />

Mittelwert µ = x und Varianz σ 2 , die zwar die Verteilung charakterisieren, jedoch nicht alle<br />

ihre Details enthalten.<br />

§ 1726 Zwei elementare Eigenschaften der Messreihe (12.24) können unmittelbar angegeben<br />

werden: zum einen die Summe<br />

N∑<br />

Σ = x i ,<br />

i=1<br />

zum anderen der experimentelle Mittelwert<br />

x e = Σ N = 1 N∑<br />

x i . (12.25)<br />

N<br />

i=1<br />

12.4.2 Verteilung, Mittelwert und Varianz<br />

§ 1727 In diesem Abschnitt wollen wir eine Verbindung zwischen dem experimentellen Mittelwert<br />

und den durch Verteilungen nahegelegten wahren Mittelwerten herstellen. Dazu rekapitulieren<br />

wir kurz die für die Untersuchung von Messwerten relevanten Verteilungsfunktionen<br />

aus Kap. ??.<br />

(Normalverteilte) Messwerte<br />

§ 1728 Die durch (12.24) gegebene Verteilung F (x) lässt sich beschreiben als<br />

F (x) =<br />

Zahl der beobachteten Werte x<br />

Zahl der Messungen N<br />

Diese Verteilung ist normiert mit<br />

∞∑<br />

F (x) = 1 .<br />

x=0<br />

.<br />

Sie enthält, abgesehen von der Reihenfolge des Auftretens, die volle Information, die auch<br />

in der Liste (12.24) enthalten ist. Sie kann als ein Histogramm dargestellt werden, vgl.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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