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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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306 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

Zusammenhang zwischen den n−m+1 verbleibenden Variablen bestimmt. Ist das Gleichungssystem<br />

dagegen überbestimmt, so gibt es eine eindeutige Lösung falls nur n der Gleichungen<br />

linear unabhängig sind; ist das nicht der Fall, so ist keine eindeutige Lösung möglich, da die<br />

aus n der Gleichungen bestimmte eindeutige Lösung die anderen Gleichungen nicht löst.<br />

§ 1131 Beschränken wir uns also auf n Gleichungen mit n Unbekannten. Für n = 3 lässt<br />

sich das entsprechende Gleichungssystem schreiben als<br />

a 11 x 1 + a 12 x 2 + a 13 x 3 = c 1<br />

a 21 x 1 + a 22 x 2 + a 23 x 3 = c 2<br />

a 31 x 1 + a 32 x 2 + a 33 x 3 = c 3 .<br />

Für ein derartiges Gleichungssystem gibt es zwei einfache Lösungsverfahren:<br />

• eine Gleichung wird nach einer der Unbekannten x i aufgelöst und in die anderen beiden<br />

Gleichungen eingesetzt. Übrig bleiben zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten. Von diesen<br />

kann wieder eine nach einer der verbliebenen Unbekannten aufgelöst und in die andere<br />

Gleichung eingesetzt werden, so dass eine Gleichung mit einer Unbekannten verbleibt.<br />

• die Gleichungen werden mit geeigneten Faktoren multipliziert und paarweise derart addiert,<br />

dass zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten übrig bleiben. Mit diesen wird das Verfahren<br />

wiederholt, so dass eine Gleichung mit einer Unbekannten verbleibt.<br />

Beiden Verfahren ist gemein, dass sie das Gleichungssystem schrittweise um jeweils eine Gleichung<br />

und eine Unbekannte reduzieren. Für große Zahlen von Gleichungen und Unbekannten<br />

ist das ein Zeit raubendes und aufwendiges Verfahren.<br />

§ 1132 Matrizen bieten hier schnelle Hilfe. Dazu schreiben wir das Gleichungssystem um.<br />

Die Unbekannten x i können wir in einem Vektor zusammen fassen, ebenso die Konstanten<br />

c i auf der rechten Seite:<br />

⎛<br />

⃗x = ⎝ x ⎞<br />

⎛<br />

1<br />

x 2<br />

⎠ sowie ⃗c = ⎝ c ⎞<br />

1<br />

c 2<br />

⎠ .<br />

x 3 c 3<br />

Die Koeffizienten a ij des Gleichungssystems lassen sich in einer 3 × 3-Matrix zusammen<br />

fassen:<br />

⎛<br />

A = ⎝ a ⎞<br />

11 a 12 a 13<br />

a 21 a 22 a 23<br />

⎠ .<br />

a 31 a 32 a 33<br />

Das Gleichungssystem lässt sich damit schreiben als<br />

A⃗x = ⃗c .<br />

Das ist eine lineare Gleichung mit einem Unbekannten Vektor ⃗x. Diesen erhalten wir, wenn wir<br />

die Multiplikation mit der Matrix A durch Multiplikation mit ihrem Inversen A −1 ‘rückgängig’<br />

machen:<br />

⃗x = A −1 A⃗x = A −1 ⃗c da A −1 A = 1 .<br />

Der Prozess der Lösung des linearen Gleichungssystems ist damit auf damit auf die Inversion<br />

der Matrix A reduziert.<br />

8.1.2 <strong>Physik</strong>alische Aspekte<br />

§ 1133 Lineare Gleichungssysteme treten in der <strong>Physik</strong> zwar auch auf, z.B. in der Analyse<br />

von elektrischen Netzen, allerdings bilden sie nicht das Hauptanwendungsfeld für Matrizen.<br />

Der interessantere Aspekt ist die Verwendung von Matrizen zur Beschreibung von Transformationen.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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