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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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314 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

Jeder Komponente (AB) ij des Ergebnis ergibt sich als das Produkt aus dem i-ten Zeilenvektor<br />

⃗a i von A multipliziert mit dem j-ten Spaltenvektor ⃗ b j von B.<br />

Definition 72 Matrixmultiplikation C = AB setzt woraus, dass die Matrizen die Form m ×<br />

n und n × o haben; ihr Produkt hat die Form m × o. Die Werte von c ij kann man als<br />

Skalarprodukt aus dem Vektor der i-ten Zeile von A und der j-ten Spalte von B verstehen:<br />

C = AB mit c ij = ∑ k<br />

a ik b kj .<br />

Auf Grund der Anforderungen an die Formen der Matrix kann die Matrixmultiplikation<br />

nicht kommutativ sein. Lediglich bei quadratischen Matrizen wäre zumindest die formalen<br />

Anforderungen für Kommutativität gegeben, allerdings sind auch quadratische Matrizen in<br />

der Regel nicht kommutativ.<br />

§ 1163 Als schnelle Zwischenrechnung betrachten wir das Produkt aus einer Matrix A und<br />

ihrer Transponierten<br />

⎛<br />

C = A A T = ⎝ 1 2 3<br />

⎞ ⎛<br />

4 5 6 ⎠ ⎝ 1 4 7<br />

⎞ ⎛<br />

⎞<br />

14 32 50<br />

2 5 8 ⎠ = ⎝ 32 77 122 ⎠ . (8.2)<br />

7 8 9 3 6 9 50 122 194<br />

Entsprechend der Multiplikationsregel kann z.B. das Element c 11 als Skalarprodukt des Zeilenvektors<br />

a 1i der ersten mit dem Spaltenvektor a j2 der zweiten Matrix interpretiert werden:<br />

⎛ ⎞<br />

c 11 = ( 1 2 3 ) ·<br />

⎝ 1 2 ⎠ = 1 + 4 + 9 = 14 . (8.3)<br />

3<br />

Entsprechendes gilt für die anderen Elemente der Produktmatrix. Wird diese spezielle Matrix<br />

mit ihrer Transponierten multipliziert, ergibt das Produkt eine symmetrische Matrix.<br />

Verständnisfrage 19 Gilt die Aussage, dass das Produkt aus einer Matrix und ihrer Transponierten<br />

symmetrisch ist, allgemein? Begründen Sie.<br />

Verständnisfrage 20 Lässt sich das Produkt aus einer Matrix und ihrer Transponierten<br />

auch bei nicht-quadratischen Matrizen bilden?<br />

Rechenregeln für die Matrixmultiplikation<br />

§ 1164 Die Rechenregeln für Matrizen entsprechen denen einer abelschen Gruppe bezüglich<br />

der Addition. Bezüglich der Multiplikation entsprechen die Rechenregeln für Matrizen zwar<br />

denen einer Gruppe, jedoch nicht denen einer abelschen Gruppe, d.h. die Matrixmultiplikation<br />

ist nicht kommutativ. Damit hat die Matrixmultiplikation die folgenden Eigenschaften:<br />

• es gilt das Assoziativgesetz<br />

A(BC) = (AB)C = ABC<br />

• für die Matrixmulitplikation gilt das Kommutativgesetz nicht, d.h.<br />

AB ≠ BA .<br />

Für eine quadratische Matrix wird der in der Quantenmechanik häufig verwendete Kommutator<br />

definiert:<br />

[A, B] = AB − BA .<br />

§ 1165 Da Verknüpfung der beiden Operationen Addition und Multiplikation erfolgt durch<br />

ein Distributivgesetz<br />

A(B + C) = AB + AC und (A + B)C = AC + BC .<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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