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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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3.7. MATLAB: DARSTELLUNG VON FUNKTIONEN II 113<br />

§ 453 Nicht auf diese Weise anzupassen ist der Begriff der Monotonie, da dieser gemäß<br />

Def. 28 auf einer Anordnung der unabhängigen Variablen basiert: für x 1 < x 2 wird die<br />

Relation der Funktionswerte betrachtet. Bei einer Funktion mehrere Variablen lässt sich im<br />

Prinzip eine entsprechende Definition in jeder der unabhängigen Variablen vornehmen. Das<br />

wäre zwar mathematisch einfach, die Anwendbarkeit wäre jedoch zu beschränkt, insbesondere<br />

im Hinblick auf die Existenz eines Grenzwerts.<br />

Grenzwert<br />

§ 454 Die direkte Definition eines Grenzwerts nimmt Anleihe bei Funktionen einer Variablen<br />

oder bei Folgen und Reihen. Ein Grenzwert lässt sich dann für eine Funktion von zwei<br />

Variablen definieren als<br />

Definition 37 Die Funktion z = f(x, y) hat an der Stelle (x, y) = (a, b) den Grenzwert<br />

lim f(x, y) = g<br />

x→a,y→b<br />

wenn sich die Funktion f(x, y) bei gleichzeitiger unbegrenzter Annäherung von x an a und y<br />

an b unbegrenzt an g nähert. f(x, y) muss an der Stelle (a, b) den Wert g nicht annehmen<br />

und dort auch nicht definiert sein.<br />

Diese Definition lässt sich direkt auf eine größere Zahl unabhängiger Variablen erweitern.<br />

Gleiches gilt auch für die folgenden Definitionen.<br />

§ 455 Die gleichzeitige Annäherung in den beiden unabhängigen Variablen a und b bedeutet,<br />

dass der Abstand zwischen dem aktuellen Punkt (x, y) und dem Punkt (a, b) immer kleiner<br />

wird. Anschaulich zieht sich der Kreis um (a, b) also immer enger zusammen, daher auch<br />

der bereits früher verwendete Begriff des Konvergenzradius. Diese Interpretation wird bei<br />

Verwendung des ε, δ-Kriterium noch deutlicher:<br />

Definition 38 Die Funktion z = f(x, y) besitzt an der Stelle (x, y) = (a, b) den Grenzwert<br />

z 0 , wenn es für alle ε > 0 ein δ > 0 gibt derart, dass |f(x, y) − z| < ε für alle a, b ∈ R mit<br />

|(x − a) 2 + (y − b) 2 | < δ.<br />

§ 456 Die Verwendung des ε, δ-Kriteriums in der Definition des Grenzwertes hat den Charme,<br />

dass die Definition nahezu wörtlich für Funktionen einer beliebigen Anzahl unabhängiger<br />

Variablen übernommen werden kann: lediglich der Abstand der unabhängigen Variablen muss<br />

entsprechend definiert werden.<br />

Stetigkeit<br />

§ 457 Die Definition der bei Funktionen mehrere Variablen folgt direkt derer für Funktionen<br />

einer Variablen (vgl. Def. 32):<br />

Definition 39 Eine in (a, b) und einer Umgebung von (a, b) definierte Funktion f(x, y) heißt<br />

stetig an der Stelle (a, b), wenn der Grenzwert der Funktion in (a, b) existiert und mit dem<br />

Funktionswert übereinstimmt:<br />

lim = f(a, b) .<br />

x→a,y→b<br />

Alle Folgerungen aus dem Begriff der Stetigkeit lassen sich sinngemäß von den Funktionen<br />

einer Variablen auf die mehrerer Variablen übertragen.<br />

3.7 MatLab: Darstellung von Funktionen II<br />

§ 458 Funktionen von mehreren Variablen lassen sich auf Grund der Beschränktheit unserer<br />

Wahrnehmung nur in geringem Maße darstellen: für Funktionen in Abhängigkeit von zwei<br />

Variablen kann der Funktionsgraph als eine Fläche im dreidimensionalen Raum dargestellt<br />

werden, für die parametrische Darstellung einer Funktion im 3D kann diese als Bahn dargestellt<br />

werden.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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