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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.2. RECHENTECHNIK 313<br />

• es existiert ein inverses Element der Multiplikation mit einem Skalar λ: der Skalar λ −1 :<br />

λλ −1 A = A.<br />

• es gilt das Assoziativgesetz: λ(µA) = (λµ)A = λµA.<br />

Die beiden Operationen, Addition von Matrizen und Multiplikation einer Matrix mit einem<br />

Skalar, sind durch ein Distributivgesetz mit einander verknüpft:<br />

λ(A + B) = λA + λB und (λ + µ)A = λA + µA .<br />

8.2.3 Matrixmultiplikation<br />

§ 1160 Die Regeln für die Multiplikation von Matrizen können wir am Beispiel des linearen<br />

Gleichungssystems aus § 1132 illustrieren. Dort haben wir eine 3 × 3-Matrix A mit einer<br />

3 × 1-Matrix ⃗x (Spaltenvektor) multipliziert gemäß<br />

⎛<br />

⎝ a ⎞ ⎛<br />

11 a 12 a 13<br />

a 21 a 22 a 23<br />

⎠ ⎝ x ⎞ ⎛<br />

1<br />

x 2<br />

⎠ = ⎝ a ⎞<br />

11x 1 + a 12 x 2 + a 13 x 3<br />

a 21 x 1 + a 22 x 2 + a 23 x 3<br />

⎠ .<br />

a 31 a 32 a 33 x 3 a 31 x 1 + a 32 x 2 + a 33 x 3<br />

Das Ergebnis ist eine 3 × 1-Matrix, d.h. ein Spaltenvektor.<br />

§ 1161 Die Details der Multiplikation werden verständlich, wenn man die Koeffizienten der<br />

Matrix als Zeilenvektoren schreibt:<br />

⃗a 1 = ( a 11 a 12 a 13 ) = (a 1i )<br />

⃗a 2 = ( a 21 a 22 a 23 ) = (a 2i )<br />

⃗a 3 = ( a 31 a 32 a 33 ) = (a 3i )<br />

und damit<br />

⎛<br />

A = ⎝ ⃗a ⎞ ⎛<br />

1<br />

⃗a 2<br />

⎠ = ⎝ a ⎞<br />

11 a 12 a 13<br />

a 21 a 22 a 23<br />

⎠ .<br />

⃗a 3 a 31 a 32 a 33<br />

Das Produkt aus Matrix und Vektor lässt sich dann schreiben als<br />

⎛<br />

A ⃗x = ⎝ ⃗a ⎞ ⎛<br />

1<br />

⃗a 2<br />

⎠ ⃗x = ⎝ ⃗a ⎞ ⎛<br />

1 · ⃗x<br />

⃗a 2 · ⃗x ⎠ = ⎝ a ⎞<br />

11x 1 + a 12 x 2 + a 13 x 3<br />

a 21 x 1 + a 22 x 2 + a 23 x 3<br />

⎠ .<br />

⃗a 3 ⃗a 3 · ⃗x a 31 x 1 + a 32 x 2 + a 33 x 3<br />

Die Komponenten c i des Produktes einer Matrix A mit einem Vektor ⃗x ergeben sich als<br />

das Skalarprodukt aus dem entsprechenden Zeilenvektor ⃗a i der Matrix mit dem Vektor ⃗x:<br />

c i = ⃗a i · ⃗x. 1<br />

§ 1162 Hat die zweite Matrix mehr als eine Spalte, so wird sie in Spaltenvektoren zerlegt<br />

und wir erhalten für das Produkt zweier Matrizen<br />

⎛<br />

A B = ⎝ ⃗a ⎞<br />

⎛<br />

1<br />

⃗a 2<br />

⎠ ( )<br />

⃗ b1 ⃗ b2 ⃗ b3 = ⎝ ⃗a ⎞<br />

1 ·⃗b 1 ⃗a 1 ·⃗b 2 ⃗a 1 ·⃗b 3<br />

⃗a 2 ·⃗b 1 ⃗a 2 ·⃗b 2 ⃗a 2 ·⃗b 3<br />

⎠ .<br />

⃗a 3 ⃗a 3 ·⃗b 1 ⃗a 3 ·⃗b 2 ⃗a 3 ·⃗b 2<br />

1 Warnung: der Ausdruck<br />

0 1<br />

@ ⃗a 1<br />

⃗a 2<br />

A ⃗x<br />

⃗a 3<br />

erinnert zwar an die Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar, das ist aber bestenfalls eine Merkhilfe.<br />

Mathematisch können wir diesen Transfer nicht übernehmen. So ist die Multiplikation eines Vektors mit<br />

einem Skalar kommutativ, λ⃗r = ⃗rλ, die obige Multiplikation jedoch nicht, da der Ausdruck<br />

0 1<br />

⃗x @ ⃗a 1<br />

⃗a 2<br />

A<br />

⃗a 3<br />

nicht definiert ist: die Dimensionen der beteiligten Matrizen genügen nicht den in Definition 72 gestellten<br />

Anforderungen an die Matrixmultiplikation!<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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