12.02.2014 Aufrufe

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5.3. MEHRFACHINTEGRALE 177<br />

∫<br />

dA mit dem Flächenelement r dr dϕ. Mit den obigen Integrationsgrenzen ergibt sich für<br />

das Doppelintegral:<br />

∫<br />

A = dA =<br />

A<br />

∫π/2<br />

∫ 1<br />

ϕ=0 r=0<br />

r dr dϕ .<br />

Ausführen der inneren Integration über r liefert<br />

∫ 1<br />

r=0<br />

[ r<br />

2<br />

r dr =<br />

2<br />

] 1<br />

0<br />

= 1 2<br />

Ausführen der äußeren Integration liefert<br />

A = 1 2<br />

∫π/2<br />

ϕ=0<br />

dϕ = 1 2 [ϕ]π/2 0<br />

= π 4 .<br />

Da die Integrationsgrenzen konstant sind, hätten wir die Reihenfolge der Integration auch<br />

vertauschen können.<br />

§ 687 Die Flächenbestimmung in Polarkoordinaten war einfach, da die zu integrierende<br />

Funktion f = 1 ist. Wie sieht es für eine allgemeine Funktion f aus? Ist diese zusammen<br />

mit den Integrationsgrenzen bereits in Polarkoordinaten (r, ϕ) gegeben, so kann das Integral<br />

direkt ausgeführt werden. Ist die Funktion dagegen in kartesischen Koordinaten (x, y) gegeben,<br />

so müssen diese zuerst in Polarkoordinaten transformiert werden. Gleiches gilt für die<br />

Integrationsgrenzen. Die Transformationen<br />

x = r cos ϕ , y = r sin ϕ und dA = r dr dϕ .<br />

überführen dann das Doppelintegral in die Form<br />

∫<br />

∫ϕ 2 ∫r a<br />

∫ ∫<br />

f(x, y) dA = f(r cos ϕ, r sin ϕ) r dr dϕ =<br />

r i<br />

A<br />

ϕ 1<br />

ϕ 2 r a<br />

ϕ 1<br />

r i<br />

f(r, ϕ) r dr dϕ .<br />

Die Integration erfolgt in zwei nacheinander auszuführenden gewöhnlichen Integrationsschritten,<br />

einer inneren Integration über r bei festem ϕ und anschließend der äußeren Integration<br />

über ϕ.<br />

5.3.2 Dreifachintegrale<br />

§ 688 Die Definition des Dreifachintegrals ist, wie schon die des Doppelintegrals, eine direkte<br />

Erweiterung der Definition 50 des bestimmten Integrals:<br />

Definition 52 Ist der Grenzwert<br />

z 1<br />

f(x, y, z) ∆x ∆y ∆z vorhanden,<br />

so heißt er Dreifachintegral, geschrieben<br />

∫<br />

∫∫∫<br />

f(x, y, z) dV = f(x, y, z) dx dy dz .<br />

∑ ∑<br />

lim lim lim<br />

x 2 y 2 ∑z 2<br />

∆x→∞ ∆y→∞ ∆z→∞ x 1 y 1<br />

§ 689 Das Dreifachintegral mit einer nicht-trivialen Funktion f(x, y, z) als Integranden hat<br />

keine anschauliche Bedeutung. Ist der Integrand dagegen f(x, y, z) = 1, so gibt das Dreifachintegral<br />

das Volumen des durch die Integrationsgrenzen bestimmten Körpers.<br />

§ 690 Neben der Bestimmung eines Volumens ist die Bestimmung eine Trägheitsmoments<br />

eine typische Anwendung für Dreifachintegrale. Das Trägheitsmoment I ⊙ eines Massenpunktes<br />

hatten wir bereits in (1.13) als I ⊙ = ϱ 2 m mit ϱ als dem Abstand von der Drehachse und<br />

m als der Masse kennen gelernt. Um das Trägheitsmoment I eines ausgedehnten Körpers zu<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!