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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8 KAPITEL 1. VEKTOREN<br />

• das Assoziativgesetz<br />

α(β⃗a) = (αβ)⃗a = β(α⃗a) = αβ⃗a<br />

• und das Kommutativgesetz<br />

α⃗a = ⃗aα .<br />

Die beiden Verknüpfungen Addition und Multiplikation mit einem Skalar werden verknüpft<br />

durch<br />

• das Distributivgesetz<br />

(α + β)(⃗a + ⃗ b) = α⃗a + β⃗a + α ⃗ b + β ⃗ b .<br />

Damit bilden die Vektoren einen Körper bezüglich der beiden Verknüpfungen Addition und<br />

Multiplikation mit einem Skalar.<br />

1.3 Krummlinige Koordinatensysteme<br />

§ 63 Für einige physikalische Probleme sind kartesische Koordinaten unhandlich. Bei einer<br />

Kreisbewegung ändern sich in ihnen beide Komponenten: ⃗r(t) = (x(t), y(t)). Diese Bewegung<br />

kann auch einfacher beschrieben werden: der Abstand von der Drehachse, und damit<br />

der Betrag des Ortsvektors, ist konstant, veränderlich ist nur der Drehwinkel ϕ(t), d.h. eine<br />

Darstellung des Ortsvektors als ⃗r(t) = (|r|, ϕ(t)) hätte den Vorteil, dass nur eine der<br />

Komponenten veränderlich ist. Polarkoordinaten ermöglichen eine solche Darstellung.<br />

1.3.1 Polarkoordinaten<br />

§ 64 Polarkoordinaten bilden ein zweidimensionales Koordinatensystem. In der kartesischen<br />

Darstellung werden die beiden Komponenten des Vektors durch die Abstände des Punktes<br />

vom Ursprung entlang der x- und y-Achse gebildet. In Polarkoordinaten dagegen wird der<br />

Abstand des Punktes vom Ursprung, d.h. der Betrag des Vektors, als eine Koordinate verwendet.<br />

Die zweite Koordinate ist der Winke ϕ, den der Vektor mit der x-Achse bildet. Aus<br />

Abb. 1.2 lässt sich der Zusammenhang zwischen kartesischer Darstellung und Polarkoordinaten<br />

entnehmen<br />

mit<br />

( )<br />

x<br />

⃗r = =<br />

y<br />

r = √ x 2 + y 2 =<br />

( )<br />

r cos ϕ<br />

= r<br />

r sin ϕ<br />

( )<br />

cos ϕ<br />

= r ⃗e<br />

sin ϕ ⃗r<br />

√<br />

r 2 sin 2 ϕ + r 2 cos 2 ϕ und ϕ = arctan y x .<br />

Dabei ist die Abstandskoordinate r stets größer gleich Null: ein Betrag kann nicht negativ<br />

sein. Der Winkel ϕ wird im mathematischen Sinne gezählt, d.h. positive ϕ entsprechen einer<br />

Drehung gegen den Uhrzeigersinn.<br />

§ 65 Polarkoordinaten bilden ein krummliniges Koordinatensystem aus konzentrischen Kreisen<br />

um den Ursprung (ϕ-Linien, auf ihnen kann der Winkel ϕ für festes r abgetragen werden)<br />

und Strahlen, die radial vom Ursprung nach außen verlaufen (r-Linien), vgl. Abb. 1.4. Sie<br />

bilden ein orthogonales Koordinatensystem, da sich die r- und ϕ-Linien im rechten Winkel<br />

schneiden und damit die Einheitsvektoren ⃗e r und ⃗e ϕ senkrecht auf einander stehen.<br />

§ 66 In Polarkoordinaten beschreiben die Einheitsvektoren ⃗e r und ⃗e ϕ die radiale und die<br />

azimutale Komponente des Vektors. In kartesischen Koordinaten zeigt der Einheitsvektor ⃗e x<br />

entlang der x-Achse – er weist in Richtung zunehmender Werte von x bei gleichzeitig konstanten<br />

Werten von y und z. Entsprechend weist der Einheitsvektor ⃗e ϕ in Richtung zunehmender<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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