12.02.2014 Aufrufe

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

128 KAPITEL 4. DIFFERENTIALRECHNUNG<br />

Anmerkung Notation<br />

§ 500 Die formal korrekte Darstellung einer Ableitung ist<br />

d<br />

dx f(x) ,<br />

d.h. es wird explizit angeben, nach welcher Variablen, in diesem Fall x, abzuleiten ist. Als<br />

Kurzschrift für diese Ableitung wird verwendet<br />

f ′ (x) = d<br />

dx f(x) .<br />

Entsprechend gilt für die zweite Ableitung<br />

f ′′ (x) = d2<br />

dx 2 f(x) .<br />

Bei noch höheren Ableitungen wird die Kurzschrift unübersichtlich und die auf der rechten<br />

Seite verwendete Darstellung ist übersichtlicher. Oder es wird die Abkürzung<br />

verwendet.<br />

f (n) (x) = dn<br />

dx n f(x)<br />

§ 501 In der <strong>Physik</strong> wird häufig nach der Zeit abgeleitet, wie z.B. bei der Bestimmung der<br />

Geschwindigkeit:<br />

v = d dt s(t) .<br />

Als Kurzschrift für eine zeitliche Ableitung hat sich die Verwendung eines Punktes über dem<br />

Funktionssymbol eingebürgert:<br />

v = ṡ(t) = d dt s(t) .<br />

Für die zweite Ableitung gilt dann entsprechend<br />

a = ˙v = d d2<br />

v(t) = ¨s =<br />

dt dt 2 s(t) .<br />

4.2.3 Eine einzige Ableitungsregel genügt: Potenzen<br />

§ 502 In § 484 haben wir bereits die Ableitung einer Potenz betrachtet und dabei gesehen,<br />

wie sich mit Hilfe des Grenzübergangs aus dem Differenzenquotienten die Ableitung<br />

bestimmen lässt. Mit Hilfe des entsprechenden Verfahrens lässt sich auf einfache Weise die<br />

allgemeine Ableitungsregel<br />

d<br />

dx xn = nx n−1<br />

zeigen. Dazu halten wir uns an die Definition des Differentialquotienten:<br />

d (x + h) n − x n<br />

dx xn = lim<br />

h→0 h<br />

mit h = ∆x als der Differenz der Argumente – die Abkürzung ist uns bereits bei der Taylor<br />

Entwicklung in Abschn. 2.4 begegnet. Die Klammer (x + h) n lässt sich mit Hilfe des<br />

Pascal’schen Dreiecks auflösen. Bevor Sie aber diese Keule aus dem Werkzeugkasten holen,<br />

überlegen sie lieber: ein Ausdruck der Form (x + h) n enthält alle Produkte x k h n−k für<br />

k ∈ {0, . . . n}. Da am Ende der Grenzwert h → 0 gebildet werden soll, sind die Produkte mit<br />

kleinen Werten von k uninteressant. Also benötigen wir eigentlich nur die Koeffizienten für<br />

k = n und k = n − 1: ersteres ist die 1, da der Ausdruck x n nur einmal auftritt, letzteres<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!