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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.2. RECHENTECHNIK 319<br />

Auch diesen Zusammenhang erkennt man am einfachsten, wenn man nach der ‘multiplizierten’<br />

Zeile oder Spalte entwickelt: dann kann man λ aus den Vorfaktoren der Unterdeterminante<br />

ausklammern.<br />

§ 1187 Entsprechend gilt: Multipliziert man alle Elemente einer Zeile oder einer Spalte mit<br />

einer Zahl λ, so wird der Wert der Determinante das λ-fache. Als Umkehrung dazu: besitzen<br />

die Elemente einer Zeile oder einer Spalte einer Determinante einen gemeinsamen Faktor λ,<br />

so kann dieser vor die Determinante gezogen werden.<br />

§ 1188 Daraus folgt, dass eine Determinante auch dann verschwindet, wenn zwei Zeilen oder<br />

Spalten zueinander proportional sind, z.B.<br />

∣ a 1 a 2 λa 1 ∣∣∣∣∣ b 1 b 2 λb 1 = 0 .<br />

∣ c 1 c 2 λc 1<br />

Bezogen auf das lineare Gleichungssystem bedeutet dies, dass nicht zwei der Gleichungen<br />

identisch sind, sondern dass eine Gleichung ein Vielfaches einer anderen ist. Auch dann sind<br />

diese beiden Gleichungen nicht linear unabhängig.<br />

§ 1189 Wenn eine Zeile oder Spalte einer Determinante als Summe von zwei oder mehr<br />

Termen geschrieben werden kann, so kann die Determinante als Summe oder Differenz von<br />

zwei oder mehr Determinanten geschrieben werden:<br />

∣ ∣ ∣ a 1 ± d 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣ a 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣ d 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣ a 2 ± d 2 b 2 c 2 =<br />

a 2 b 2 c 2 ±<br />

d 2 b 2 c 2 . (8.6)<br />

∣ a 3 ± d 3 b 3 c 3<br />

∣ a 3 b 3 c 3<br />

∣ d 3 b 3 c 3<br />

Die Regel lässt sich durch Entwicklung nach der ‘Summenspalte’ einsehen:<br />

∣ a 1 ± d 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣ a 2 ± d 2 b 2 c 2 = (a 1 ± d 1 )|U 11 | + (a 2 ± d 2 )|U 12 | + (a 3 ± d 3 )|U 13 |<br />

∣ a 3 ± d 3 b 3 c 3<br />

= a 1 |U 11 | + a 2 |U∣ 12 | + a 3 |U 13 | + ∣d 1 |U 11 | + d 2 |U 12 | + d 3 |U 13 |<br />

a 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣ d 1 b 1 c 1 ∣∣∣∣∣<br />

=<br />

a 2 b 2 c 2 ±<br />

d 2 b 2 c 2<br />

∣ a 3 b 3 c 3<br />

∣ d 3 b 3 c 3<br />

§ 1190 Eine Determinante ändert ihren Wert nicht, wenn man zu den Elementen einer Zeile<br />

oder einer Spalte die mit einem festen Faktor multiplizierten Elemente einer anderen Zeile<br />

bzw. Spalte addiert; z.B.<br />

∣ ∣ a 1 a 2 + λa 3 a 3 ∣∣∣∣∣ a 1 a 2 a 3 ∣∣∣∣∣ b 1 b 2 + λb 3 b 3 =<br />

b 1 b 2 b 3 .<br />

∣ c 1 c 2 + λc 3 c 3<br />

∣ c 1 c 2 c 3<br />

Entwickeln nach der addierten Spalte liefert mit der voran gegangenen Regel die Summe aus<br />

zwei Determinanten, wobei in der zweiten Determninante eine Spalte ein Vielfaches der einer<br />

anderen ist, so dass die Determinante verschwindet.<br />

§ 1191 Multiplikationstheorem: Für zwei Matrizen A und B gilt: die Determinante des Matrixprodukts<br />

AB ist gleich dem Produkt der Determinanten der beiden Matrizen A und B:<br />

det (AB) = det A det B .<br />

Das zu rechnen gibt einen unhandlichen Ausdruck. Für eine 2 × 2-Matrix ist<br />

det (AB) =<br />

∣ a ∣<br />

11b 11 + a 12 b 21 a 11 b 21 + a 12 b 22 ∣∣∣<br />

a 21 b 11 + a 22 b 21 a 21 b 12 + a 22 b 22<br />

= (a 11 b 11 + a 12 b 21 )(a 21 b 12 + a 22 b 22 ) − (a 21 b 11 + a 22 b 21 )(a 11 b 21 + a 12 b 22 )<br />

= a 11 b 11 a 21 b 12 + a 11 b 11 a 22 b 22 + a 12 b 21 a 21 b 12 + a 12 b 21 a 22 b 22<br />

−a 21 b 11 a 11 b 21 − a 21 b 11 a 12 b 22 − a 22 b 21 a 11 b 21 − a 22 b 21 a 12 b 22 )<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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