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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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276 KAPITEL 7. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

∆t 0.1 s 0.2 s 0.5 s 1 s 2 s 5 s 10 s analyt.<br />

∆t/τ 1/100 1/50 1/20 1/10 1/5 1/2 1 -<br />

t [s] t/τ N(t) N(t) N(t) N(t) N(t) N(t) N(t) N(T )<br />

0 0 10 000 10 000 10 000 10 000 10 000 10 000 10 000 10 000<br />

1 0.1 9 043 9 039 9 025 9 000 - - - 9 048<br />

2 0.2 8 179 8 170 8 145 8 100 8 000 - - 8 187<br />

3 0.3 7 397 7 386 7 350 7 290 - - - 7 408<br />

4 0.4 6 689 6 676 6 634 6 561 6 400 - - 6 703<br />

5 0.5 6 050 6 034 5 987 5 905 - 5 000 - 6 065<br />

6 0.6 5 472 5 455 5 403 5 314 5 120 - - 5 488<br />

7 0.7 4 948 4 931 4 877 4 783 - - - 4 966<br />

8 0.8 4 475 4 457 4 401 4 305 4 096 - - 4 493<br />

9 0.9 4 047 4 028 3 972 3 874 - - - 4 065<br />

10 1.0 3 660 3 642 3 585 3 487 3 277 2 500 0 3 679<br />

11 1.1 3 310 3 292 3 235 3 138 - - - 3 329<br />

12 1.2 2 994 2 976 2 920 2 824 2 621 - - 3 012<br />

13 1.3 2 708 2 690 2 635 2 542 - - - 2 725<br />

14 1.4 2 449 2 431 2 378 2 288 2 097 - - 2 466<br />

15 1.5 2 215 2 198 2 146 2 059 - 1 250 - 2 231<br />

16 1.6 2 003 1 986 1 937 1 853 1 677 - - 2 019<br />

20 2.0 1 340 1 326 1 285 1 216 1 073 625 0 1 353<br />

50 5.0 65.7 64.0 59.2 51.5 37.8 9.8 0 67<br />

100 10. 0.43 0.41 0.35 0.27 0.14 0.01 0 0.5<br />

Tabelle 7.1: Vergleich der numerischen Integration mit Schrittweiten von 0.01 s, 0.02 s, 0.05 s,<br />

1 s, 2 s, 5 s und 10 s mit den analytischen Ergebnissen<br />

§ 1038 In Tabelle 7.1 werden numerische Lösungen für den radiaoktiven Zerfall mit der<br />

Anfangsbedingung N(0) = 10 000 und der Zerfallskonstante λ = (10 s) −1 betrachtet. Die<br />

charakteristische Zeitskala τ des Systems ist 1/λ, also τ = 10 s. Die verschiedenen Spalten sind<br />

für unterschiedliche Schrittweiten ∆t bestimmt, die Schrittweite ist sowohl explizit als auch<br />

in Einheiten der charakteristischen Zeit τ angegeben. Die rechte Spalte gibt zum Vergleich<br />

die analytische Lösung.<br />

§ 1039 Ist der Zeitschritt ∆t gleich der Zeitkonstanten τ des Systems (vorletzte Spalte in<br />

Tabelle 7.1 und durchgezogene Stufe in Abb. 7.19) so ist die Lösung inakzeptabel, da bereits<br />

innerhalb des ersten Zeitschritts alle Atome zerfallen:<br />

∆N = −Nλ∆t = −Nλ 1 = N und damit N − ∆N = 0 .<br />

λ<br />

Beträgt der Zeitschritt 1/10 der charakteristischen Zeit (∆t = τ/10, Spalte 6), so ist der<br />

Fehler für eine kurze Simulationszeit (z.B. bis t = 10 s) noch kleiner 10%, nimmt mit zunehmender<br />

Zeit jedoch stark zu, so dass sich bei einer Simulationszeit von t = 10τ bereits ein<br />

Fehler in der Ordnung von 50% ergibt.<br />

§ 1040 Die Reduktion des Zeitschritts auf 1/100 der charakteristischen Zeit (Spalte 3) verzehnfacht<br />

die Rechenzeit, reduziert den Fehler jedoch deutlich: bis zu einer Simulationszeit<br />

von 2τ ist der Fehler kleiner als 1%, selbst bei einer Simulationszeit von 10τ liegt er noch<br />

unter 20%.<br />

§ 1041 Für alle Zeitschritte ∆t wird das Verfahren mit zunehmender Zeit immer ungenauer:<br />

bereits der erste Zeitschritt liefert nicht den Funktionswert sondern einen etwas davon<br />

abweichenden Wert, da in der Ausführung der Differenzengleichung ja vorausgesetzt wurde,<br />

dass die Steigung innerhalb des Zeitschritts konstant ist. Jeder folgende Zeitschritt bewirkt<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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