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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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518 ANHANG C. ERSTE HILFE<br />

Beider Quotienten enthalten nur jeweils eine Basis, d.h. wir können Sie separat abarbeiten.<br />

Dabei haben wir zwei Möglichkeiten: zuerst Zähler und Nenner jeweils getrennt<br />

zusammenfassen (das werden wir mit dem ersten Quotienten machen) oder<br />

gleich alle Terme bearbeiten (das machen wir beim zweiten). Die Regeln, die wir<br />

benötigen, betreffen Produkte und Quotienten: in ersteren werden die Exponenten<br />

addiert, in letzterem werden die Exponenten der Terme im Nenner von denen im<br />

Zähler subtrahiert:<br />

a x+1 · a 3x−1<br />

a x−2 · a x · bx+3 · b x+3 a(x+1)+(3x−1)<br />

b 3−x = · b (x+3)+(x+3)−(3−x)−(x+1) .<br />

· bx+1 a (x−2)+x<br />

Im nächsten Schritt haben wir bereits alle Terme zur Basis b verarbeitet, bei den<br />

Ausdrücken mit der Basis a dagegen stehen noch Zähler und Nenner da und müssen<br />

zusammen gefasst werden:<br />

a x+1 · b x+3 · a 3x−1 · b x+3<br />

a x−2 · b 3−x · a x · b x+1 == a4x<br />

a 2x−2 · b2x+2 = a 4x−(2x−2) · b 2x+2 .<br />

Dabei handelt es sich um ein Produkt von zwei Potenzen mit gleichem Exponenten.<br />

Daher können die Basen zusammen gefasst werden und wir erhalten<br />

a x+1 · b x+3 · a 3x−1 · b x+3<br />

a x−2 · b 3−x · a x · b x+1 = a 2x+2 · b 2x+2 = (ab) 2x+2 .<br />

Beispiel 9 Etwas verwirrender sieht dagegen der folgende Ausdruck aus:<br />

(6a − 12b) 2 · (3a + 6b) 2<br />

(6a 2 − 24b 2 ) 2<br />

Aber keine Panik, auch hierbei handelt es sich nur um einen Papiertiger. Wieder<br />

haben wir zwei Basen a und b. Außerdem enthält der Ausdruck jeweils Quadrate von<br />

Summen bzw. Differenzen, d.h. die Anwendung der binomischen Formeln erscheint<br />

verlockend. Allerdings machen binomische Formeln den Ausdruck länger und in diesem<br />

speziellen Fall haben alls Klammern den Exponenten 2. Dann können wir auch<br />

erst die Basen zusammen fassen und erst ganz am Ende quadrieren:<br />

(6a − 12b) 2 · (3a + 6b) 2<br />

(6a 2 − 24b 2 ) 2 =<br />

( (6a − 12b) · (3a + 6b)<br />

(6a 2 − 24b 2 )<br />

Den Quotienten können wir etwas übersichtlicher gestalten, in dem wir mit 6 kürzen<br />

und im zweiten Term im Zähler die 3 ausklammern:<br />

( (6a − 12b) · (3a + 6b)<br />

6a 2 − 24b 2 ) 2<br />

=<br />

( (a − 2b) · 3 · (a + 2b)<br />

a 2 − 4b 2 ) 2<br />

= 3 2 = 9 .<br />

Im Nenner steht eine Differenz aus zwei Quadraten, nämlich a 2 −4b 2 = a 2 −(2b) 2 . Ein<br />

derartiger Ausdruck lässt sich mit Hilfe der dritten binomischen Formel darstellen als<br />

a 2 − (2b) 2 = (a − 2b)(a + 2b). Das sind genau die Terme, die auch im Zähler stehen,<br />

so dass von dem ganzen Bruch nur die 3 überlebt. Diese muss noch quadriert werden,<br />

so dass sich das oben gegebene Ergebnis ergibt.<br />

Diese Umkehrung der dritten binomischen Formel ist ein Trick, der in der <strong>Physik</strong><br />

häufig angewandt wird – man sollte sich daher die dritte binomische Formel fast<br />

noch besser einprägen als die beiden anderen.<br />

✷<br />

Beispiel 10 jetzt haben Sie es fast geschafft. Etwas auf den ersten Blick so verwirrend<br />

erscheinendes wie der Ausdruck<br />

( ) 2xb<br />

3 3 ( 15x 2 a 3 ) 2 ( 25x 3 b 3 ) 2<br />

3ya 3 ·<br />

8y 3 ÷<br />

b 12y 4 a<br />

wartet auf Ihre kaltblütigen Fähigkeiten im Umgang mit zahnlosen Formelmonstern.<br />

Umfangreich ist an dem Ausdruck eigentlich nur, dass er vier verschiedenen Basen a,<br />

) 2<br />

✷<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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