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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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334 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

Abbildung 8.3: Zwei<br />

Koordinatensysteme<br />

K und K’ mit ihren<br />

Einheitsvektoren<br />

Dreh- und Spiegelmatrizen einfach als die Transponierten der entsprechenden Matrix bestimmen.<br />

Damit ist die Umkehroperation einer Drehung um einen Winkel ϕ die Drehung um den<br />

Winkel −ϕ, beschrieben durch die Drehmatrix<br />

( ) ( )<br />

cos(−ϕ) − sin(−ϕ)<br />

D −ϕ =<br />

= D −1 cos ϕ sin ϕ<br />

ϕ =<br />

.<br />

sin(−ϕ) cos(ϕ)<br />

− sin ϕ cos ϕ<br />

Da der Kosinus eine gerade Funktion ist, ist cos(−ϕ) = cos ϕ, beim Sinus als ungerader<br />

Funktion dagegen ist sin(−ϕ) = − sin ϕ.<br />

Zwischenrechnung 50 Funktioniert das Verfahren wirklich auch bei den Spiegelmatrizen,<br />

die ja in Diagonalform vorliegen?<br />

§ 1257 Die Orthogonalität der Transformationsmatrix können wir auch auf etwas formalere<br />

Weise zeigen. Die Einheitsvektoren in K’ lassen sich als Linearkombination derer in K<br />

beschreiben, vgl. Abb. 8.3:<br />

⃗e i ′ = d i1 ⃗e 1 + r i2 ⃗e 2 + r i3 ⃗e 3 oder ⃗e i ′ = ∑ j<br />

d ij ⃗e j , i=1, 2, 3 (8.22)<br />

mit den Projektionen d ij der Vektoren in K’ auf die Achse ⃗e j in K gemäß (1.10)<br />

d ij = ⃗e i ′ · ⃗e j .<br />

Diese Winkel d ij in können zusammengefasst werden in einer Drehmatrix<br />

D = (d ij ) = ⃗e i ′ · ⃗e j .<br />

Die Basisvektoren dieser Drehmatrix sind orthonormiert<br />

∑<br />

⃗e k · ⃗e ′ i = ⃗e k d ij ⃗e k · ⃗e j = d ki = cos ϕ ki<br />

oder<br />

k<br />

⃗e 1 · (⃗e 2 × ⃗e 3 ) = ⃗e 1 ′ · (⃗e 2 ′ × ⃗e 3 ′ ) = 1 .<br />

§ 1258 Die obige Aussage ist eine ‘genau dann wenn’-Aussage, d.h. die Umkehrung gilt ebenfalls:<br />

jede orthogonale Transformationsmatrix ist entweder eine Drehmatrix oder das Produkt<br />

aus einer Dreh- und einer Spiegelmatrix. Diesen Zusammenhang können wir für eine allgemeinere<br />

als die obige zweidimensionale Darstellung von Dreh- und Spiegelmatrix verwenden.<br />

Die Drehmatrix D hat einen reellen Eigenwert +1 mit dem zugehörigen normalisierten Eigenvektor<br />

⃗e. Dann gilt 3<br />

D = cos ϑE + (1 − cos ϑ)⃗e ⃗e + sin ϑ ⃗e ⃗e .<br />

D bewirkt eine Rotation um den Winkel ϑ um eine zu ⃗e parallele Achse. Die Spiegelmatrix S<br />

hat einen Eigenwert −1 mit dem zugehörigen Eigenvektor ⃗e und lässt sich darstellen als<br />

S = E − ⃗e ⃗e .<br />

S bewirkt eine Reflektion eines Vektors an einer Ebene mit der Normalen ⃗e.<br />

3 Beachten Sie, dass der Ausdruck ⃗e⃗e ein dyadisches Produkt ist, d.h. eine Matrix.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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