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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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144 KAPITEL 4. DIFFERENTIALRECHNUNG<br />

Abbildung 4.11: Feld A = ⃗a · ⃗r zusammen<br />

mit dem Gradienten (links)<br />

und Gradient des Feldes zusammen<br />

mit Isolinien (rechts)<br />

Abbildung 4.12: Feld A = x 2 + y 2 zusammen<br />

mit dem Gradienten (links)<br />

und Gradient des Feldes zusammen<br />

mit Isolinien (rechts)<br />

Zusammen fügen dieser Ableitungen liefert<br />

q<br />

⃗E = −∇U = √ (x⃗e<br />

4πε 0 x2 + y 2 + z 23 x + y⃗e y + z⃗e z )<br />

q<br />

q<br />

= √ ⃗r =<br />

4πε 0 x2 + y 2 + z23 4πε 0 r 2 ⃗e r .<br />

In kartesischen Koordinaten erhalten wir zwar das gleiche Ergebnis, das Verfahren ist allerdings<br />

aufwendiger und damit auch anfälliger für Fehler.<br />

§ 572 WARNUNG: für welches Koordinatensystem Sie sich bei der Behandlung eines Problems<br />

entscheiden, ist nur eine Frage des Rechenaufwands. Sie dürfen allerdings Koordinaten<br />

nicht mischen. Einerseits ist r = r(x, y, z), so dass ein möglicherweise bei der Mischung<br />

auftretender Ausdruck ∂r/∂x eben nicht verschwindet sondern gemäß Kettenregel abgeleitet<br />

werden müsste. Umgekehrt ist jedoch auf x = x(r, ϑ, ϕ), so dass der möglicherweise bei<br />

der Mischung auftretende Ausdruck ∂x/∂ϕ ebenfalls nicht verschwindet sondern nach Kettenregel<br />

abgeleitet werden müsste. Also als Verfahrensregel: entscheiden Sie sich als erstes<br />

für das gewünschte Koordinatensystem. Dann transformieren Sie alle Ausdrücke (Feld und<br />

Nabla-Operator) in dieses System und erst dann fangen Sie an zu rechnen.<br />

Spezielle Felder<br />

§ 573 In einem homogenen Feld A(⃗r) = const verschwindet der Gradient: da das Feld überall<br />

den gleichen Wert annimmt, gibt es keine Feldänderung entlang irgendeiner Richtung und<br />

damit auch keinen Gradienten.<br />

§ 574 In einem Feld der Form A(⃗r) = ⃗a · ⃗r mit ⃗a = const ist der Gradient ∇A = ∇(a x x +<br />

a y y + a z z) = (a x , a y , a z ) = ⃗a. Die Äquipotentialflächen sind Ebenen senkrecht zu ⃗a, daher<br />

muss der Gradient in Richtung ⃗a liegen, vgl. Abb. 4.11.<br />

§ 575 In einem konzentrischen ebenen Feld oder einem von z unabhängigen axialsymmetrischen<br />

Feld A = x 2 + y 2 sind die Äquipotentiallinien konzentrische Kreise bzw. Zylinder. Der<br />

Gradient ∇A = 2x⃗e x + 2y⃗e y = 2⃗r ist radial nach außen gerichtet, steht senkrecht auf den<br />

Äquipotentiallinien und nicmmt nach außen zu, vgl. Abb. 4.12.<br />

§ 576 In einem radialsymmetrischen Feld sind die Äquipotentialflächen konzentrische Kugelschalen,<br />

wir erwarten also, dass der Gradient radial nach innen bzw. außen weist. Für ein<br />

allgemeines Feld ∼ r n gilt wegen (4.7)<br />

∇r n = ∂rn<br />

∂r ⃗e r = nr n−1 ⃗e r .<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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