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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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10.4. INTEGRALSÄTZE 393<br />

Abbildung 10.10: Gauß’scher Integralsatz:<br />

die Flüsse durch die Grenzfläche<br />

zwischen zwei Teilvolumina<br />

heben sich auf, da die Normalenvektoren<br />

der Grenzfläche entgegen gesetzte<br />

Richtung haben<br />

wir beim Falten leider nicht weg kriegen) ist der Normalenvektor dem Feldvektor entgegen<br />

gesetzt, so dass der Fluss umgekehrtes Vorzeichen hat. Damit heben sich die Beiträge der<br />

mittleren und einer der Randschichten auf und es verbleibt nur der Beitrag der zweiten<br />

Randschicht. Oder flapsig: Falten bringen nichts.<br />

10.4 Integralsätze<br />

§ 1476 Divergenz und Rotation sind lokale Eigenschaften eines Feldes: sie werden für jeden<br />

Raumpunkt ⃗r bestimmt. Anschaulicher werden diese Größen, wenn man sie mit dem Fluss<br />

durch die Oberfläche eines Volumenelements oder der Zirkulation längs einer (geschlossenen)<br />

Kurve in Verbindung bringt. Diesen Zusammenhang vermitteln die Integralsätze von Gauß<br />

und Stokes.<br />

10.4.1 Gauß’scher Integralsatz<br />

Satz 24 Der Integralsatz von Gauß (Divergenztheorem) besagt, dass der Fluss eines Vektorfeldes<br />

F ⃗ durch eine Oberfläche O(V ) eines Volumens V gleich dem Volumenintegral der<br />

Divergenz über das Volumen ist:<br />

∮<br />

∫<br />

⃗F · dS ⃗ = divF ⃗ dV . (10.19)<br />

O(V)<br />

V<br />

§ 1477 Damit wird der Zusammenhang zwischen der lokalen Größe Divergenz und den Eigenschaften<br />

eines Feldes in einem makroskopischen Volumen gelegt. Anschaulich bedeutet<br />

der Gauß’sche Integralsatz: alles, was im Volumen an Feld entsteht (beschrieben durch die<br />

Divergenz oder Quellstärke), strömt durch die Oberfläche hinaus. Formal lässt sich dies durch<br />

eine Zerlegung in Teilvolumina zeigen, vgl. Abb. 10.10: die Zerlegung eines Volumens in zwei<br />

Teilvolumina liefert auf den Außenflächen die gleichen Beträge zum Integral wie das Gesamtvolumen.<br />

Lediglich die Trennfläche zwischen den beiden Teilvolumina wurde im Gesamtvolumen<br />

nicht berücksichtigt. Der Fluss durch die Trennfläche liefert jedoch keinen Beitrag,<br />

da die Flächenvektoren stets nach außen gerichtet und damit entgegengesetzt sind – damit<br />

heben sich die beiden Beiträge zum Fluss weg. Dies lässt sich auf beliebig viele Teilvolumina<br />

verallgemeinern und führt zu<br />

∮<br />

⃗F · d ⃗ N∑<br />

∮<br />

S = F ⃗ · dS ⃗ .<br />

i=1<br />

O(V)<br />

O(V) i<br />

Betrachten wir im Grenzübergang ∆V i → 0 unendlich viele infinitesimal kleine Teilvolumina,<br />

so erhalten wir<br />

∮<br />

⃗F · dS ⃗ N∑<br />

∮<br />

1<br />

= lim ∆V i<br />

⃗F · dS<br />

N→∞ ∆V ⃗ i<br />

O(V)<br />

= lim<br />

i=1<br />

N→∞<br />

i=1<br />

O(V)<br />

N∑<br />

∫<br />

∆V i ∇ · ⃗F = ∇ · ⃗F dV .<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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