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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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11.5. POISSON GLEICHUNG 423<br />

Abbildung 11.8: Temperaturverlauf in<br />

einer rechteckigen Platte als Lösung der<br />

Laplace Gleichung<br />

§ 1570 Die Gesamtlösung entsteht durch Überlagerung der einzelnen Lösungen. Allerdings<br />

hat in diesem Fall die Überlagerung eine andere Bedeutung als bei der Wellengleichung. Bei<br />

der Wellengleichung können die Eigenmoden einzeln existieren: so können alle Oberschwingungen<br />

verschwinden und es bleibt nur die Grundschwingung. Bei der Laplace Gleichung<br />

dagegen müssen alle einzelnen Terme addiert werden: hier handelt es sich bei den einzelnen<br />

Termen nicht um Eigenmoden sondern um die Glieder der Fourier Reihe (siehe auch<br />

Abschn. 7.7.5) der Lösungsfunktion. Diese wird also<br />

∞∑<br />

∞∑ ( nπx<br />

) ( nπy<br />

)<br />

T (x, y) = T n (x, y) = γ n sin sinh .<br />

a a<br />

n=1<br />

n=0<br />

Aus der letzten Randbedingung T (x, b) = f(x) erhalten wir<br />

∞∑ ( nπx<br />

) ( ) nπb<br />

T (x, b) = f(x) = γ n sin sinh .<br />

a<br />

a<br />

n=0<br />

Da die sin(nπx/a) orthogonale Funktionen sind, lässt sich dies schreiben als<br />

( ) nπb<br />

γ n sinh = 2 ∫ a ( nπx<br />

)<br />

f(x) sin dx .<br />

a a<br />

a<br />

0<br />

§ 1571 Mit einem Temperaturprofil f(x) = T 0 x(a − x) erhalten wir<br />

( ) nπb<br />

γ n sinh = 2 ∫ a<br />

( nπx<br />

)<br />

T 0 x(a − x) sin dx<br />

a a<br />

a<br />

= 4T 0 a 2 1 − (−1)n<br />

n 3 π 3 .<br />

Die Lösung wird damit<br />

T (x, y) = 8T 0a 2<br />

π 3<br />

∞<br />

∑<br />

n=1<br />

0<br />

1 − (−1) n<br />

n 3<br />

sinh ( )<br />

nπy<br />

a<br />

sinh ( nπb<br />

a<br />

) sin<br />

Der Verlauf dieser Lösung ist in Abb. 11.8 gegeben.<br />

11.5 Poisson Gleichung<br />

( nπx<br />

)<br />

.<br />

a<br />

§ 1572 Die Poisson Gleichung entspricht formal der Laplace Gleichung mit zusätzlich einer<br />

Inhomogenität, die die Quellen beschreibt. Die wichtigsten Beispiele sind das elektrostatische<br />

Potential U und das Gravitationspotential V :<br />

∇ 2 U = − ϱ ε 0<br />

und ∇ 2 V = 4πγϱ m<br />

mit ϱ als Ladungs- und ϱ m als Massendichte. Die beiden Gleichungen unterscheiden sich nur<br />

in den Kopplungskonstanten −1/ε 0 und 4πγ.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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