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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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436 KAPITEL 12. STATISTIK<br />

12.1.1 Kombinatorik<br />

§ 1622 In der Kombinatorik beschäftigen wir uns mit der Anordnung von Dingen oder<br />

Zuständen und Abzählmethoden für Permutationen, Kombinationen und Variationen. Häufig<br />

wird das Urnenmodell verwendet: in einer Urne befinden sich n verschiedene Kugeln.<br />

Permutationen<br />

§ 1623 Hier stellen wir uns die Frage: auf wie viele verschiedene Arten lassen sich diese<br />

Kugeln anordnen, d.h. wie viele Permutationen gibt es?<br />

Definition 91 Jede mögliche Anordnung von n Elementen heißt eine Permutation der n<br />

Elemente. Sind alle n Elemente verschieden, so gibt es P (n) = n! Permutationen. Sind unter<br />

den n Elementen jeweils n 1 , n 2 , ...., n k gleich (n i + n 2 + ... + n k = n mit k ≤ n), so gibt es<br />

P w (n; n 1 , n 2 , ...., n k ) =<br />

n!<br />

n 1 ! n 2 ! ... n k !<br />

verschiedene Anordnungsmöglichkeiten.<br />

§ 1624 Das folgende Beispiel soll den Begriff illustrieren. Auf wie viele Arten lassen sich 6<br />

verschiedene Buntstifte anordnen? Sechs Buntstifte werden auf 6 Plätzen angeordnet. Für<br />

den ersten Platz haben wir die Auswahl aus 6 Stiften, d.h. 6 verschiedene Möglichkeiten; für<br />

den zweiten Platz können wir aus den verbliebenen 5 Stiften auswählen usw. Damit haben<br />

wir insgesamt P (n)=6 · 5 · 5 · 3 · 2 · 1 =6!= 720 Möglichkeiten der Anordnung.<br />

§ 1625 Während in dem ersten Beispiel alle Elemente unterscheidbar waren, betrachten wir<br />

jetzt den Fall, dass nicht alle Elemente unterscheidbar sind. Auf wie viele Arten lassen sich 6<br />

Buntstifte anordnen, wenn drei davon rot sind, die anderen alle verschiedene Farben haben?<br />

Unter der Annahme, dass die roten Buntstifte unterscheidbar wären, bekämen wir wie im<br />

vorangegangenen Beispiel 6! Anordnungsmöglichkeiten. Da wir die roten Buntstifte jedoch<br />

nicht unterscheiden können, sind von diesen 6! Möglichkeiten die 3! Möglichkeiten, mit denen<br />

die drei roten Stifte in jeder Permutation angeordnet werden können, identisch. Insgesamt<br />

verbleiben also P w (n)=6!/3!=120 Möglichkeiten.<br />

Kombinationen<br />

§ 1626 In diesem Fall werden aus der Urne k Kugeln gezogen (mit oder ohne Zurücklegen),<br />

wobei die Reihenfolge der Ziehungen unberücksichtigt bleibt. Uns interessiert die Zahl möglicher<br />

Kombinationen dieser Kugeln.<br />

Definition 92 Die gezogenen k Kugeln bilden, in beliebiger Reihenfolge angeordnet, eine<br />

Kombination k-ter Ordnung. Erfolgt die Ziehung der k Elemente ohne Zurücklegen, so beträgt<br />

die Zahl der Kombinationen k-ter Ordnung ohne Wiederholung<br />

( )<br />

n<br />

C(n; k) = =<br />

k<br />

n!<br />

k!(n − k)! .<br />

Erfolgt die Ziehung der k Elemente mit Zurücklegen, so gibt es<br />

( )<br />

n + k − 1<br />

C w (n; k) =<br />

k<br />

verschiedene Kombinationen k-ter Ordnung mit Wiederholung.<br />

§ 1627 In letzterem Fall kann k > n werden.<br />

§ 1628 Das Standardbeispiel für Kombinationen sind die Lottozahlen. Bei der Ziehung der<br />

Lottozahlen werden 6 Zahlen aus einem Vorrat von 49 Zahlen ohne Zurücklegen gezogen.<br />

Dafür gibt es<br />

( )<br />

49<br />

C(n; k) = C Lotto =<br />

6<br />

= 49! = 13 983 816<br />

6! 43!<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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