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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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296 KAPITEL 7. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

Abbildung 7.27: Vergleich<br />

verschiedener<br />

Lösungsverfahren für<br />

gewöhnliche Differentialgleichungen<br />

in<br />

MatLab<br />

einer Kombination zweier Runge–Kutta Verfahren, nämlich 2. und 3. Ordnung. Es ist daher<br />

schneller aber auch weniger genau, d.h. seine Genauigkeit ist von nur niedriger Ordnung.<br />

Dennoch kann es für schnelle Abschätzungen sinnvoll sein, bei einigen Differentialgleichungen<br />

auch Genauigkeiten liefern, die mit denen von ode45 vergleichbar sind.<br />

§ 1117 ode113 ist im Gegensatz zu den beiden anderen Methoden kein einstufiges Verfahren<br />

sondern ein mehrstufiges. Die sich daraus ergebende höhere Genauigkeit und Stabilität erkaufen<br />

wir mit einem mehrstufigen Verfahren und entsprechend größerer Rechenzeit. Daher<br />

ist ode113 nicht unbedingt das erste Verfahren mit dem man einer gewöhnlichen Differentialgleichung<br />

auf den Leib rücken sollte. Es ist aber ein Verfahren, das eventuell auch für DGLs<br />

eine Lösung liefert, am denen ode45 scheitert.<br />

§ 1118 Ein Vergleich der verschiedenen Lösungsverfahren für nicht-steife DGLs ist in Abb. 7.27<br />

gezeigt, wieder für die DGL aus § 1085. Da die numerischen Lösungen in den MatLab-Solvern<br />

mit adaptivem Gitter erfolgen, liefert jedes Lösungsverfahren ein anderes Gitter, erkennbar<br />

am Abstand der Symbole.<br />

§ 1119 In der graphischen Darstellung des Ergebnisses in Abb. 7.27 lassen sich in den berechneten<br />

Funktionsverläufen keine Unterschiede erkennen. Die handgestrickte Lösung ist mit<br />

einer Zahl von 100 Schritten berechnet. Aus der Symboldichte erkennen wir, dass die Lösung<br />

mit ode45 mit einer geringeren Zahl von ca. 40 Schritten bestimmt wurde, bei den anderen<br />

Verfahren eine deutlich geringere Zahl von Schritten ausreichend war (bei ode113 etwas<br />

unter 20, bei ode23 sogar nur 12). Die Abweichung von ode45 von der analytischen Lösung<br />

ist etwas geringer als die in unserem selbst gestrickten Runge–Kutta-Verfahren 4. Ordnung;<br />

ode23 liefert deutlich größere Abweichungen und ist in diesem Fall sogar ungenauer als das<br />

Leapfrog-Verfahren. ode113 liefert eine höhere Genauigkeit als die anderen Verfahren. Bei<br />

ode45 erkennt man, dass sich die Schrittweite im Laufe des Verfahrens ändert; insbesondere<br />

zu den Rändern des Integrationsbereichs wird die Schrittweite reduziert.<br />

Vergleich aller Verfahren<br />

§ 1120 Die anderen in Tab. B.8 gegebenen Lösungsverfahren beziehen sich auf Differentialgleichungen,<br />

in denen eine Zerfallskonstante wichtig ist. Das ist in unserer Beispielfunktion<br />

nicht der Fall, daher liefert die Anwendung dieser Verfahren keine optimalen Ergebnisse,<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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