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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.3. MATHEMATISCHE GRUNDLAGEN 331<br />

Die durch die inverse Matrix an einem beliebigen Vektor ⃗a bewirkte Operation unterscheidet<br />

sich von (8.18) demnach nur durch die Vorfaktoren: statt der Eigenwerte λ i werden deren<br />

Kehrwerte 1/λ i verwendet oder formal<br />

A −1 ⃗a =<br />

N∑<br />

i=1<br />

1<br />

λ i<br />

⃗x i (⃗x i · ⃗a) .<br />

Dies ist genau dann erfüllt, wenn der Zusammenhang zwischen der inversen Matrix A −1 und<br />

der Matrix X der Eigenvektoren gegeben ist durch<br />

A −1 = XΛX T bzw. Λ = X T A −1 X . (8.19)<br />

Darin ist Λ eine Diagonalmatrix, die die Kehrwerte der Eigenwerte enthält:<br />

⎛<br />

Λ = ⎝ 1/λ ⎞<br />

1 0 0<br />

0 1/λ 2 0 ⎠ . (8.20)<br />

0 0 1/λ 3<br />

Mit (8.20) lässt sich die inverse Matrix aus der Kenntnis der Eigenwerte und -vektoren<br />

bestimmen. Für den Fall, dass einer oder mehrere der Eigenwerte Null sind, versagt das<br />

Verfahren, da dann das entsprechende Element in (8.20) nicht definiert ist. Da eine Matrix<br />

mit einem oder mehreren verschwindenden Eigenwerten singulär ist, kann sie ohnehin nicht<br />

invertiert werden.<br />

§ 1244 Die Matrix aus § 1219 hat die Eigenvektoren ⃗x 1,2 = (±1, 1). Um diese Matrix zu<br />

diagonalisieren, stellen wir aus den Eigenvektoren eine Transformationsmatrix<br />

( )<br />

1 1<br />

X = ( ⃗x 1 ⃗x 2 ) =<br />

−1 1<br />

auf mit der inversen Matrix<br />

X −1 = 1 ( )<br />

1 −1<br />

.<br />

2 1 1<br />

Für die Diagonalmatrix erhalten wir dann mit (8.19)<br />

A diag = 1 ( ) ( ) ( ) ( )<br />

1 1 1 2 1 −1 3 0<br />

=<br />

2 −1 1 2 1 1 1 0 −1<br />

mit den Eigenwerten auf der Hauptdiagonalen.<br />

8.3.5 Hauptachsentransformation<br />

§ 1245 Wir werden die Hauptachsentransformation in § 8.4.3 am Beispiel des Trägheitstensors<br />

in einem sehr anschaulichen Sinne kennen lernen. Mathematisch ....<br />

8.3.6 Tensoren<br />

§ 1246 Der Abschnitt ist eigentlich überflüssig. Da der Begriff Tensor in der <strong>Physik</strong> jedoch<br />

sehr häufig auftritt, sollten Sie ihn zumindest einmal gehört haben. Als Beispiel werden wir<br />

in Abschn. 8.4.3 den Trägheitstensor kennen lernen: ein Gebilde in Form einer Matrix, das<br />

jedoch keine Abbildung beschreibt sondern Eigenschaften eines Körpers.<br />

Definition 83 Ein Tensor T n ter Stufe ist eine physikalische oder mathematische Größe,<br />

die sich in einem kartesischen Koordinatensystem K durch 3 n Elemente beschreiben lässt,<br />

und für die bei einer Transformation in ein Koordinatensystem K’ die Regeln der linearen<br />

Transformation (8.23) gelten.<br />

§ 1247 Ein Tensor 0. Stufe hat eine Komponente, er ist ein Skalar. Sein Wert ist in allen<br />

Koordinatensystemen gleich (Invarianz des Skalars). Ein Tensor 1. Stufe hat 3 Komponenten;<br />

ein Vektor ist ein Tensor 1. Stufe. Ein Tensor 2. Stufe hat 9 Komponenten, die sich in<br />

Matrixform darstellen lassen; eine Matrix ist ein Tensor 2. Stufe.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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