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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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7.7. MATHEMATISCHE ERGÄNZUNG 261<br />

Abbildung 7.13: Periodische Funktion<br />

mit einer Periodenlänge 2L<br />

Abbildung 7.14: Beispiele für periodische<br />

Funktionen, dargestellt durch die<br />

ersten fünf Glieder einer Fourier-<br />

Reihe: Sägezahn (oben), Rechteck (Mitte)<br />

und pulsierende Gleichspannung<br />

(unten). Die Skalierung der Abszisse<br />

ist willkürlich, die Funktionen sind<br />

zur besseren Darstellung gegeneinander<br />

verschoben<br />

§ 990 Betrachten wir eine periodische Funktion f(x), d.h. eine Funktion, die sich stückweise<br />

zyklisch wiederholt, siehe Abb. 7.13. Die Länge dieses Intervalls sei 2L, so dass gilt<br />

f(x + 2L) = f(x) = f(x − 2L) .<br />

Diese Funktion lässt sich als eine Überlagerung von Sinus- und Kosinuswellen schreiben:<br />

f(x) = a ∞<br />

0<br />

2 + ∑ ( nπx<br />

) ∞∑ ( nπx<br />

)<br />

a n cos + b n sin . (7.33)<br />

l<br />

L<br />

n=1<br />

n=1<br />

Die Reihe konvergiert gegen alle stetigen Punkte in f(x), an den Sprungstellen konvergiert<br />

sie gegen den Mittelwert der Randpunkte rechts und links. Die Fourier Koeffizienten in (7.33)<br />

sind<br />

a n = 1 ∫ L ( nπx<br />

)<br />

f(x) cos dx und b n = 1 ∫ L ( nπx<br />

)<br />

f(x) sin dx . (7.34)<br />

L<br />

L<br />

L<br />

L<br />

−L<br />

−L<br />

Für gerade Funktionen f(−x) = f(x) verschwinden die b n , für ungerade Funktionen f(−x) =<br />

−f(−x) dagegen die a n .<br />

§ 991 Fourier Reihen können auch als Annäherungen an analytisch nicht (bzw. nur für eine<br />

Periode) darstellbare Funktionen verwendet werden. So kann z.B. eine Sägezahn Funktion<br />

(oberes Teilbild in Abb. 7.14) analytisch dargestellt werden als f(x) = x für −π < x < π.<br />

Für größere Intervalle dagegen ist<br />

( sin x<br />

f(x) = 2<br />

1<br />

+ sin(2x)<br />

2<br />

+ sin(3x)<br />

3<br />

)<br />

+ . . .<br />

eine angemessenere Darstellung, die der Periodizität der Sägezahn Funktion Rechnung trägt.<br />

§ 992 Die Rechteckfunktion f(x) = a für 0 < x < π und y = −a für π < x < 2π (siehe<br />

Abb. 7.14) ist darstellbar als<br />

f(x) = 4a (<br />

sin x + sin(3x) + sin(5x) )<br />

+ . . . ,<br />

π<br />

3 5<br />

der pulsierende Sinus f(x) = sin x für 0 ≤ x ≤ π als<br />

f(x) = 2 π − 4 ( cos(2x)<br />

+ cos(4x) + cos(6x) )<br />

+ . . . .<br />

π 1 · 3 3 · 5 5 · 7<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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