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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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12.1. GRUNDLAGEN WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG 437<br />

Möglichkeiten. Da alle Ziehungsmöglichkeiten gleich wahrscheinlich sind, beträgt die Wahrscheinlichkeit<br />

für eine bestimmte Anordnung p=1/C Lotto =7.2 · 10 −8 .<br />

§ 1629 Um den Profit zu erhöhen, haben die Lotto-Gesellschaften als neue Regel eingeführt,<br />

dass eine gezogene Kugel wieder zurückgelegt wird und damit erneut gezogen werden kann.<br />

Dann ergeben sich<br />

( )<br />

54<br />

C w (n; k) =<br />

6<br />

= 54! = 2.6 · 107<br />

48! 6!<br />

Kombinationen. Die Wahrscheinlichkeit, die richtige Kombination getippt zu haben, reduziert<br />

sich auf p=1/C w =3.9 · 10 −8 .<br />

Variationen<br />

§ 1630 Aus einer Urne mit n verschiedenen Elementen werden nacheinander k Elemente<br />

entnommen und in der Reihenfolge ihrer Ziehung angeordnet. Sie bilden eine Variation k-ter<br />

Ordnung.<br />

Definition 93 Variationen k-ter Ordnung ohne Zurücklegen entstehen, wenn jedes Element<br />

höchstens einmal gezogen werden kann. Die Anzahl der Variationen k-ter Ordnung ohne<br />

Wiederholung beträgt<br />

V (n; k) =<br />

n!<br />

(n − k)! .<br />

Wird das Element nach der Ziehung zurückgelegt, so gibt es<br />

V w (n; k) = n k<br />

Variationen k-ter Ordnung mit Wiederholung.<br />

§ 1631 Zur weiteren Profitmaximierung müssen beim Lotto nicht nur die richtigen Zahlen<br />

angekreuzt werden, sondern auch die Reihenfolge ihrer Ziehung. Gesucht sind also die Zahl<br />

der Variationen von 6 aus 49 Elementen:<br />

V (n; k) = 49!<br />

43! = 1010 ,<br />

die Wahrscheinlichkeit für eine dieser Variationen ist p = 10 −10 .<br />

§ 1632 Auch im vorangegangenen Beispiel kann man als Erweiterung die Variationen mit<br />

Zurücklegen betrachten, d.h. eine Zahl kann mehrfach gezogen werden. Dann erhalten wir<br />

V w (n; k) = 49 6 = 1.38 · 10 10<br />

Variationen, jede mit einer Wahrscheinlichkeit von p = 7.22 · 10 −11 .<br />

§ 1633 Kombinationen bilden eine ungeordnete, Variationen eine geordnete Stichprobe.<br />

12.1.2 Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />

§ 1634 Die Wahrscheinlichkeitsrechnung befasst sich mit Zufallsexperimenten, z.B. Münzwurf<br />

oder Würfeln. Sie steht in enger Beziehung zur Spieltheorie.<br />

Grundbegriffe<br />

Definition 94 Ein Zufallsexperiment erfüllt folgende Voraussetzungen:<br />

1. Das Experiment ist unter gleichen Bedingungen beliebig wiederholbar.<br />

2. Bei der Durchführung des Experiments sind mehrere, sich gegenseitig ausschließende Ergebnisse<br />

möglich.<br />

3. Das Ergebnis einer konkreten Durchführung des Experiments lässt sich nicht mit Sicherheit<br />

voraussagen sondern ist zufallsbedingt.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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