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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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7.5. DGL ZWEITER ORDNUNG AM BEISPIEL DES FEDERPENDELS 241<br />

3. Ist x(t) = u(t) + i v(t) eine komplexwertige Lösung der DGL, so sind auch der Realteil<br />

u(t) und der Imaginärteil v(t) reelle Lösungen.<br />

Differentialgleichungen zweiter Ordnung benötigen zwei Anfangs- oder Randbedingungen,<br />

um die Integrationskonstanten zu bestimmen.<br />

Charakteristische Gleichung und Eigenwerte<br />

§ 927 Die Ableitungen des Exponentialansatz<br />

ẋ = λe λt = λx und ẍ = λ 2 e λt = λ 2 x<br />

werden in die DGL eingesetzt<br />

λ 2 x + aλx + bx = 0 .<br />

Diese charakteristische Gleichung kann nur dann für beliebige x erfüllt sein, wenn das charakteristische<br />

Polynom verschwindet:<br />

λ 2 + aλ + b = 0 .<br />

Letztere Gleichung ist eine Bestimmungsgleichung für die Eigenwerte λ 1,2 der DGL. Diese<br />

ergeben sich zu<br />

λ 1,2 = − a 2 ± √ (a<br />

2<br />

) 2<br />

− b .<br />

Die Merkmale der Lösungen hängen von der Art der Eigenwerte ab:<br />

• der Radikant ist negativ: dann sind die Eigenwerte und damit die Lösung der DGL komplex.<br />

<strong>Physik</strong>alisch sinnvoll sind nur reelle Lösungen, d.h. der Realteil der Lösung wird gebildet.<br />

• der Radikant ist positiv: dann sind die Eigenwerte reell und damit ist es auch die Lösung.<br />

• der Radikant ist Null: dann gibt es nur einen Eigenwert; dieser ist reell. Der zweite Teil<br />

der Lösung wird durch einen Ansatz der Form x(t) = te λt bestimmt.<br />

§ 928 Die allgemeine Lösung der Differentialgleichung erhält man in den ersten beiden Fällen<br />

(zwei Eigenwerte λ 1 ≠ λ 2 ) durch Überlagerung der beiden Lösungen x 1 ∼ e λ1t und x 2 ∼ e λ2t :<br />

x(t) = A e λ1t + B e λ2t .<br />

Die Konstanten A und B sind aus den Anfangsbedingungen zu bestimmen. Im dritten Fall<br />

ist die Lösung gegeben durch<br />

x(t) = (A + Bt) e λt .<br />

7.4.2 Lösung der inhomogenen DGL<br />

§ 929 Eine partikuläre Lösung der inhomogenen DGL wird wieder mit Hilfe eines Ansatzes<br />

gemacht, der der Inhomogenität ähnlich ist. Hier gelten die bereits bei der DGL erster<br />

Ordnung in § 921 gegebenen Regeln.<br />

§ 930 Wie bei der inhomogenen DGL erster Ordnung wird dieser Ansatz in die inhomogene<br />

DGL eingesetzt um (a) seine Gültigkeit zu prüfen und (b) etwaige Koeffizienten zu<br />

bestimmen.<br />

7.5 DGL zweiter Ordnung am Beispiel des Federpendels<br />

§ 931 Am Beispiel des Federpendels lassen sich verschiedene Formen einer DGL zweiter<br />

Ordnung diskutieren. Es handelt sich um eine mechanische Schwingung, d.h. die Ausgangsgleichung<br />

ist das zweite Newton’sche Axiom. Die sich ergebende Bewegung hängt von den<br />

wirkenden Kräften ab:<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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