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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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9.4. ERROR FUNKTION 363<br />

Abbildung 9.3: Die<br />

Error Funktion erf(x)<br />

ist definiert als die<br />

Fläche unter der Funktion<br />

f(u) = e −u2 im<br />

Bereich von 0 bis x<br />

bzw. in logarithmierter Form<br />

ln x! ≈ x ln x − x + 1 2<br />

ln(2πx) . (9.14)<br />

§ 1359 Mit Hilfe der Γ Funktion lässt sich auch eine Beta Funktion definieren als<br />

B(x, y) =<br />

∫ 1<br />

0<br />

z x−1 (1 − z) y−1 dz =<br />

Γ(x) Γ(y)<br />

Γ(x + y)<br />

Die Beta Funktion B(x, y) ist symmetrisch in x und y.<br />

9.4 Error Funktion<br />

mit x > 0 , y > 0 .<br />

§ 1360 Eine andere über ein Integral definiert Funktion ist die Error Funktion, manchmal<br />

auch als Kramp’sche Funktion oder Gauß Funktion bezeichnet. Sie wird uns im Zusammenhang<br />

mit Wahrscheinlichkeitsverteilungen in Abschn. 12.2.5 (bzw. allgemein in der kinetischen<br />

Gastheorie) und bei der Lösung der Diffusionsgleichung in Abschn. 11.6.4 nochmals<br />

begegnen.<br />

§ 1361 Während bei der Gamma Funktion die unabhängige Variable im Integranden versteckt<br />

ist, ist sie bei der Error Funktion in der oberen Integrationsgrenze offensichtlicher.<br />

Daher lässt sich die Error Funktion anschaulich als die Fläche unter dem Funktionsgraphen<br />

f(u) = e −u2 interpretieren, siehe Abb. 9.3). Ihre formale Definition lautet<br />

erf(x) = 2 √ π<br />

∫x<br />

0<br />

e −u2 du . (9.15)<br />

Der Vorfaktor 2/ √ π dient der Normierung, so dass erf(∞) = 1. Die Error-Funktion ist eine<br />

ungerade Funktion erf(x) = −erf(−x), vgl. Abb. 9.4.<br />

§ 1362 Die Error Funktion ist eine reine Rechenhilfe; sie ist definiert worden, um sich die<br />

wiederholte Berechnung eines häufig auftretenden Integrals zu ersparen. Ein Integral der<br />

Form ∫ e −u2 du tritt immer dann auf, wenn ein bestimmter Auschnitt (eben ein bestimmtes<br />

Integral) einer Funktion der Form e −u2 betrachtet werden soll.<br />

§ 1363 Die Bewertung Ihrer Klausur am Ende des Semester soll so gestaltet sein, dass sich<br />

die Noten durch eine Gauß Verteilung (siehe Abschn. 12.2.5) beschreiben lassen. Diese hat<br />

die Form<br />

P (x) = 1 √<br />

2πσ<br />

exp<br />

(− (x − x 0) 2<br />

2σ 2 )<br />

mit x 0 als dem Mittelwert und σ als einem Maß für die Breite der Verteilung. Verschieben<br />

wir die Verteilung linear derart, dass der Mittelwert auf die Null fällt, so ergibt sich mit<br />

P 0 (x) = √ 1<br />

)<br />

exp<br />

(− x2<br />

2πσ 2σ 2<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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