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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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426 KAPITEL 11. PARTIELLE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

§ 1584 Die Lösung für eine beliebige Ladungsverteilung ϱ(⃗r ′ ) ergibt sich durch Multiplikation<br />

von (11.32) mit ϱ(⃗r ′ ) und Integration über ⃗r ′<br />

∫<br />

U(⃗r) = G(⃗r − ⃗r ′ ) ϱ(⃗r ′ ) d 3 ⃗r ′ . (11.33)<br />

Diese Gleichung wird als Poisson Integral bezeichnet.<br />

§ 1585 In vielen Anwendungen ist die Green’sche Funktion die Lösung einer Differentialgleichung<br />

mit einer δ-förmigen Anregung. Daher muss eine Ableitung oder eine Kombination<br />

mehrerer Ableitungen der Green’schen Funktion gleich der δ-Funktion am Ort bzw. zum<br />

Zeitpunkt der Anregung sein. Daher ist die Green’sche Funktion oder eine ihrer Ableitungen<br />

in der Regel keine stetige Funktion sondern hat eine Singularität.<br />

11.5.3 Potential einer kugelsymmetrischen Ladungsdichte<br />

§ 1586 Bei allen Anwendungen des Poisson-Integral (11.33) ist der Nenner |⃗r − ⃗r ′ |, d.h. der<br />

Abstand zwischen dem Punkt ⃗r, in dem das Potential zu betrachten ist, und den Punkten<br />

⃗r ′ , die die Ladungsdichte beherbergen. Die beiden Ortsvektoren und der Abstand bilden<br />

ein Dreieck, von dem zwei Seiten, nämlich die Beträge der beiden Vektoren, sowie über das<br />

Skalarprodukt der zwischen ihnen eingeschlossene Winkel bekannt sind. Dann lässt sich mit<br />

Hilfe des Kosinussatzes (Satz des Pythagoras im schiefwinkligen Dreieck) c 2 = a 2 + b 2 −<br />

2ab cos γ die dritte Seite, also der Abstand der beiden Punkte berechnen:<br />

(r − r ′ ) 2 = r 2 + r ′ 2 − 2rr ′ cos ϑ<br />

mit ϑ als dem von ⃗r und ⃗r ′ eingeschlossenen Winkel. Einsetzen dieses Ausdrucks in (11.33)<br />

liefert mit dem Volumenelement (4.19)<br />

U(⃗r) = 1<br />

4πε 0<br />

∫∞<br />

∫ π ∫2π<br />

0<br />

0<br />

0<br />

ϱ(⃗r ′ )<br />

√<br />

r2 + r ′2 − 2rr ′ cos ϑ r2 sin ϑ dϑ dϕ dr .<br />

§ 1587 Die Integration über ϑ können wir mit a = r 2 + r ′2 und b = 2rr ′ vereinfachen<br />

I =<br />

∫ π<br />

0<br />

sin ϑ dϑ<br />

√<br />

a − b cos ϑ<br />

und erhalten mit der Substitution z = cos ϑ und dz = sin ϑ dϑ<br />

∫<br />

I = −<br />

−1<br />

+1<br />

dz<br />

√<br />

a − bz<br />

=<br />

Nach Rücksubstitution von a und b ergibt sich<br />

∫ π<br />

0<br />

[ ] 2 √ −1<br />

a − bz = 2 ( √a √ )<br />

+ b − a − b .<br />

b<br />

+1<br />

b<br />

sin ϑ dϑ<br />

√<br />

r 2 + r ′2 − 2rr ′ cos ϑ = 1<br />

rr ′ (r + r′ − |r − r ′ |) =<br />

mit r m = max(r, r ′ ). Damit ergibt sich<br />

∫<br />

∫2π<br />

dΩ<br />

|r − r ′ | =<br />

0<br />

∫ π<br />

0<br />

sin ϑ dϑ dϕ<br />

√<br />

r2 + (r ′ ) 2 − 2rr ′ cos ϑ = 4π .<br />

r m<br />

Einsetzen dieses Ausdrucks in (11.33) liefert<br />

U(r) = 1<br />

4πε 0<br />

∫<br />

ϱ(r ′ )<br />

|⃗r − ⃗r ′ | d3 r ′ = 1 ε 0<br />

∫<br />

0<br />

∞<br />

ϱ(r ′ ) (r′ ) 2<br />

r m<br />

dr ′ .<br />

{ }<br />

2/r r ≥ r<br />

′<br />

2/r ′ r < r ′ = 2<br />

r m<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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