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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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526 ANHANG C. ERSTE HILFE<br />

und damit nach korrekter Ableitung der entsprechenden Produkte<br />

f ′′ (x) = g(x)h ′′ (x) + g ′ (x)h ′ (x) + g ′ (x)h ′ (x) + g ′′ (x)h(x)<br />

= g(x)h ′′ (x) + 2g ′ (x)h ′ (x) + g ′′ (x)h(x) .<br />

Die beiden Funktionen und ihre Ableitungen sind<br />

g(x) = x 3 ⇒ g ′ (x) = 3x 2 ⇒ g ′′ (x) = 6x<br />

h(x) = sin(x) ⇒ h ′ (x) = cos(x) ⇒ h ′′ (x) = − sin(x) .<br />

und damit nach Einsetzen<br />

f ′′ (x) = x 3 (− sin(x)) + 2 · 3x 2 cos(x) + 6x sin(x)<br />

= (6x − x 3 ) sin(x) + 6x 2 cos(x) .<br />

Das ist das bereits oben gefundene Ergebnis.<br />

✷<br />

Beispiel 13 Ein sehr ähnliches Beispiel gibt die Funktion<br />

f(t) = e t cos(t) .<br />

Die Zerlegung f(t) = g(t)h(t) liefert für die beiden Funktionen und ihre Ableitungen<br />

g(t) = e t ⇒ g ′ (t) = e t und<br />

h(t) = cos(t) ⇒ h ′ (t) = − sin(t) .<br />

Damit gilt für die erste Ableitung<br />

f ′ (t) = g(t)h ′ (t) + g ′ (t)h(t) = e t (− sin(t)) + e t cos(t) = e t (cos(t) − sin(t)) .<br />

Dieser Ausdruck ist ein Produkt aus einer Funktion und der Summe zweier Funktionen.<br />

Um die zweite Ableitung zu bilden, wenden wir die Produktregel an. Die beiden<br />

Teilfunktionen und ihre Ableitungen sind<br />

f 1 (t) = e t ⇒ f ′ 1(t) = e t und<br />

f 2 (t) = cos(t) − sin(t) ⇒ f ′ 2(t) = − sin(t) − cos(t) = −(sin(t) + cos(t)) .<br />

Einsetzen liefert als zweite Ableitung<br />

f ′′ (t) = f 1 (t)f 2(t) ′ + f 1(t)f ′ 2 (t) = −e t (sin(t) + cos(t)) + e t (cos(t) − sin(t))<br />

= −2e t sin(t) .<br />

Beispiele Kettenregel<br />

§ 1875 Die Kettenregel wird angewendet, wenn die Funktion einer Funktion abzuleiten ist.,<br />

d.h. die Funktion lässt sich in eine äußere und eine innere Funktion zerlegen.<br />

Beispiel 14 Die Funktion<br />

f(x) = √ 2x 2 + 4x + 9<br />

lässt sich zerlegen in eine äußere Funktion √ u und eine innere Funktion u(x) =<br />

2x 2 + 4x + 9. Die Ableitung dieser Funktion<br />

f(x) = √ 2x 2 + 4x + 9 = √ u mit u(x) = 2x 2 + 4x + 9<br />

erhalten wir, in dem wir erst die Ableitung der äußeren Funktion nach der inneren<br />

Funktion u bilden und anschließend mit der inneren Ableitung multiplizieren:<br />

f ′ (x) = f(u(x)) = d<br />

du f(u) · d<br />

dx (2x2 + 4x + 9) .<br />

Für die einzelnen Ableitungen erhalten wir<br />

f(u) = √ u = u 1 2 ⇒ d<br />

du f(u) = 1 2 u− 1 2 = 1<br />

2 √ u<br />

u(x) = 2x 2 + 4x + 9 ⇒ d<br />

dx (2x2 + 4x + 9) = 4x + 4 .<br />

✷<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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