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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.4. ANWENDUNGEN 341<br />

müssten wir zumindest bestimmen, mit welcher Seitenkannte. Die Raumdiagonale ist d ⃗ =<br />

(a, b, c)/ √ a 2 + b 2 + c 2 . so dass sich für das Trägheitsmoment ergibt<br />

⎛<br />

⎞ ⎛<br />

m<br />

I d =<br />

a 2 + b 2 + c 2 ( a b c ) ⎝ (b2 + c 2 )/3 −ab/4 −ac/4<br />

−ab/4 (a 2 + c 2 )/3 −bc/4 ⎠ ⎝ a ⎞<br />

b ⎠<br />

−ac/4 −bc/4 (a 2 + b 2 )/3 c<br />

⎛<br />

⎞<br />

m<br />

=<br />

a 2 + b 2 + c 2 ( a b c ) ⎝ a(b2 + c 2 )/3 − ab 2 /4 − ac 2 /4<br />

−a 2 b/4 + b(a 2 + c 2 )/3 − bc 2 /4 ⎠<br />

−a 2 c/4 − b 2 c/4 + c(a 2 + b 2 )/3<br />

(<br />

m a 2 (b 2 + c 2 ) + b 2 (a 2 + c 2 ) + c 2 (a 2 + b 2 )<br />

)<br />

=<br />

a 2 + b 2 + c 2 (<br />

3<br />

m a 2 b 2 + a 2 c 2 + a 2 b 2 + b 2 c 2 + a 2 c 2 + b 2 c 2 )<br />

−<br />

a 2 + b 2 + c 2 4<br />

m (<br />

=<br />

a 2<br />

6(a 2 + b 2 + c 2 b 2 + a 2 c 2 + b 2 c 2) .<br />

)<br />

Dieses Trägheitsmoment entspricht nicht dem, was wir bei der Rotation um eine zu einer<br />

Seitenkante oder dazu parallele Achse erwarten.<br />

Hauptachsentransformation<br />

§ 1283 Mit Hilfe des Trägheitstensors können wir jetzt Trägheitsmomente für die Drehung<br />

dieses Körpers um eine beliebige Achse durch den Körperschwerpunkt (?) beschreiben. Die<br />

Trägheitsmomente für die Drehung um eine Achse parallel dazu durch einen beliebigen Punkt<br />

lässt sich mit Hilfe des Steiner’schen Satzes bestimmen.<br />

§ 1284 Die Hauptachsentransformation soll, wie der Name andeutet, etwas Ordnung in<br />

das Chaos dieser Drehachsen bringen. Sie transformiert in ein Bezugssystem, in dem der<br />

Trägheitstensor von Null verschiedene Elemente nur auf der Diagonalen enthält, d.h. a ij = 0<br />

für i ≠ j. Diese Diagonalelemente werden als Hauptträgheitsmomente bezeichnet. Im dazu<br />

gehörigen Koordinatensystem, dem Hauptachsensystem, ist der Zusammenhang zwischen<br />

Drehimpuls L ⃗ bzw. Rotationsenergie W rot und Winkelgeschwindigkeit ⃗ω besonders einfach:<br />

⎛<br />

⃗L = I ⃗ω oder ⎝ L ⎞ ⎛<br />

1<br />

L 2<br />

⎠ = ⎝ I ⎞ ⎛<br />

1 0 0<br />

0 I 2 0 ⎠ ⎝ ω ⎞<br />

1<br />

ω 2<br />

⎠<br />

L 3 0 0 I 3 ω 3<br />

bzw.<br />

W rot = 1 2 ⃗ωT I⃗ω = 1 2 ( ω 1 ω 2 ω 3 )<br />

⎛<br />

⎝ I ⎞<br />

1 0 0<br />

0 I 2 0 ⎠<br />

0 0 I 3<br />

⎛<br />

⎝ ω ⎞<br />

1<br />

ω 2<br />

⎠ .<br />

ω 3<br />

§ 1285 Bei der Rotation eines Körpers um eine seiner Hauptachsen ist der Drehimpulsvektor<br />

parallel zum Vektor der Winkelgeschwindigkeit<br />

I⃗ω = I⃗ω oder (I − IE)⃗ω = 0 ,<br />

d.h. die Hauptachsen lassen sich mit einer Eigenwertgleichung bestimmen:<br />

I 11 − I I 12 I 13<br />

|I − IE| =<br />

I 21 I 22 − I I 23<br />

!<br />

= 0 .<br />

∣ I 31 I 32 I 33 − I ∣<br />

§ 1286 Betrachten wir noch als Beispiel noch einmal den Trägheitstensor des Quaders aus<br />

§ 1280:<br />

⎛<br />

⎞<br />

2/3 −1/4 −1/4<br />

I = ma 2 ⎝ −1/4 2/3 −1/4 ⎠ .<br />

−1/4 −1/4 2/3<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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