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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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100 KAPITEL 3. FUNKTIONEN<br />

Auflösen ergibt<br />

sin(ϕ(x)) =<br />

x<br />

√<br />

1 − x<br />

2<br />

und cos(ϕ(x)) =<br />

1<br />

√<br />

1 + x<br />

2 .<br />

§ 401 In diesen Ausdrücken stört das Auftreten der Variablen ϕ auf der jeweils linken Seite.<br />

Leiten wir beide Ausdrücke unter Berücksichtigung der Kettenregel nach x ab. Für den<br />

Kosinus ergibt sich aus<br />

d cos(ϕ(x))<br />

dϕ<br />

dϕ(x)<br />

dx<br />

= d<br />

dx<br />

( )<br />

1<br />

√<br />

1 + x<br />

2<br />

und damit nach einsetzen und umformen<br />

−x<br />

d cos(ϕ(x)) (1+x)<br />

=<br />

3/2<br />

dϕ<br />

1<br />

= − sin(ϕ(x)) ⇒<br />

1+x 2<br />

Der differenzierte Sinus ist entsprechend<br />

d sin(ϕ(x)) dϕ(x)<br />

dϕ dx<br />

= d ( )<br />

x<br />

√<br />

dx 1 + x<br />

2<br />

und damit nach umformen<br />

d sin(ϕ(x))<br />

dϕ<br />

=<br />

1<br />

(1+x 2 ) 3/2<br />

1<br />

= cos(ϕ(x)) ⇒<br />

1+x 2<br />

d<br />

cos(ϕ) = − sin(ϕ) .<br />

dϕ<br />

d<br />

sin(ϕ) = cos(ϕ) .<br />

dϕ<br />

§ 402 Damit haben wir wichtige Eigenschaften von Sinus und Kosinus identifiziert:<br />

• wegen sin 2 ϕ + cos 2 ϕ = 1 sind beide Funktionen beschränkt auf das Intervall [−1, 1].<br />

• die n te Ableitung ist wieder der Sinus oder der Kosinus, abgesehen vom Vorzeichen.<br />

• damit sind auch die Ableitungen auf das Intervall beschränkt.<br />

Also muss es für beide Funktionen, wie bereits in Abschn. 2.4 betrachtet, eine Taylor Entwicklung<br />

geben:<br />

sin(ϕ + h) = sin ϕ + h cos ϕ − h2 h3 h4<br />

sin ϕ − cos ϕ + sin ϕ + . . . und<br />

2! 3! 4!<br />

cos(ϕ + h) = cos ϕ − h sin ϕ − h2 h3 h4<br />

cos ϕ + sin ϕ +<br />

2! 3! 4! cos ϕ + . . . .<br />

Die Definitionen implizieren ferner cos(0) = 1 und sin(0) = 0, so dass wir als Reihenentwicklung<br />

erhalten<br />

∞∑ (−1) n ϕ 2n+1<br />

∞∑ (−1) n ϕ 2n<br />

sin ϕ =<br />

und cos ϕ =<br />

,<br />

(2n + 1)!<br />

(2n)!<br />

n=0<br />

wie bereits aus (2.10) und (2.9) bekannt.<br />

3.5 MatLab: Darstellung von Funktionen I<br />

§ 403 Zur Darstellung einer Funktion in MatLab sind drei Schritte erforderlich:<br />

1. Erzeugung des Definitionsbereiches,<br />

2. Bestimmung der zugehörigen Funktionswerte,<br />

3. Darstellung.<br />

n=0<br />

Eine einfache Codierung in MatLab umfasst drei Befehle:<br />

>> x=[0:pi/100:2*pi]; y = sin(x); plot(x,y) ←↪<br />

und liefert als Ergebnis Abb. 3.13; sicherlich ästhetisch noch kein Genuss und auf Grund<br />

fehlender Achsenbeschriftung nicht sehr aussagekräftig, aber ein schnelles Verfahren, um<br />

einen Überblick über den Funktionsverlauf zu erhalten. Die Befehlssequenz spiegelt die oben<br />

erwähnten drei Schritte wieder:<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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