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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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C.3. ELEMENTARES INTEGRIEREN 531<br />

ähnlich Produkt- und Kettenregel beim Differenzieren, einige Grundregeln des Integrierens.<br />

Dazugehören insbesondere die Substitution und die partielle Integration.<br />

Integrale elementarer Funktionen<br />

§ 1887 Die elementaren Funktionen sind im wesentlichen die, die wir auch bei der Differentiation<br />

betrachtet haben:<br />

• eine Potenzfunktion wird integriert, in dem ihr Exponent um Eins erhöht wird und die<br />

Potenz durch den neuen Exponenten geteilt wird:<br />

∫<br />

x n dx = 1<br />

n + 1 xn+1 + C n ≠ −1 .<br />

Wir können uns die Regel dadurch veranschaulichen, dass wir die rechte Seite ableiten:<br />

dann wird der Exponent um Eins erniedrigt (also wieder der ursprüngliche Exponent) und<br />

der Ausdruck wird mit dem Exponenten multipliziert. Dieser Faktor kürzt sich genau gegen<br />

den, den die Integration herein gebracht hat.<br />

Der Spezialfall einer Potenz ist die Konstante c. Diese können wir schreiben als Potenz<br />

cx 0 . Anwenden der Integrationsregeln liefert dann<br />

∫ ∫<br />

c dx = cx 0 dx = 1 1 cx1 + C = cx + C .<br />

• für n = −1, also die Funktion f(x) = x −1 funktioniert dieses Verfahren nicht: erhöhen wir<br />

den Exponenten um Eins, so erhalten wir eine Null. Das wäre noch in Ordnung, jedoch<br />

können wir den zweiten Schritt der Integration nicht ausführen, da wir nicht durch Null<br />

teilen dürfen. Das Integral dieser speziellen Potenz ist der natürliche Logarithmus:<br />

∫ 1<br />

dx = ln |x| + C .<br />

x<br />

|x| besagt hier, dass wir den Betrag von x nehmen müssen, da der Logarithmus nur für<br />

reelle Zahlen größer Null definiert ist.<br />

• die Umkehrfunktion des natürlichen Logarithmus ist die Exponentialfunktion e x . Aus der<br />

Differentiation wissen wir bereits, dass die Ableitung der Exponentialfunktion die Exponentialfunktion<br />

ist. Entsprechend ist auch das Integral der Exponentialfunktion die Exponentialfunktion:<br />

∫<br />

e x dx = e x + C .<br />

• die Integrale der Winkelfunktionen Sinus und Kosinus können wir uns selbst überlegen, in<br />

dem wir die Ableitungsregeln ‘in Gegenrichtung’ verwenden:<br />

∫<br />

∫<br />

sin(x) dx = − cos(x) + C und cos(x) dx = sin(x) + C .<br />

Integrationsregeln<br />

§ 1888 Wie beim Differenzieren reichen die Regeln für wenige Grundfunktionen bereits aus,<br />

um die meisten Integrale zu lösen. Allerdings brauchen wir auch bei der Integration wieder<br />

einen Satz von regeln, der uns hilft, auch kompliziertere Funktionen zu integrieren. Die<br />

meisten der hier genannten Regeln haben ein Äquivalent in der Differentiation.<br />

• die Faktorregel: wird eine Funktion f(x) mit einem konstanten Faktor c multipliziert, so<br />

können wir bei Integration über diesen Ausdruck die Konstante vor das Integral ziehen:<br />

∫<br />

∫<br />

c f(x) dx = c f(x)dx .<br />

Die Regel werden Sie bereits intuitiv angewendet haben und auch weiter anwenden:<br />

∫<br />

∫<br />

6 x 2 dx = 6 x 2 dx = 6 x3<br />

3 + C = 2x3 + C .<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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