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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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10.2. DIFFERENTIATION: DIVERGENZ UND ROTATION 375<br />

Verständnisfrage 25 In der Herleitung wird angenommen, dass die Flüssigkeit links in das<br />

Volumen hinein und rechts hinaus strömt, wie in Abb. 10.4 angedeutet. Was passiert, wenn<br />

die Flüssigkeit in Gegenrichtung strömt?<br />

§ 1403 Stellen wir das Geschwindigkeitsfeld durch Stromlinien dar, so divergieren (entspringen)<br />

diese in einer Quelle und sie konvergieren (verschwinden) in einer Senke. Diese Vorstellung<br />

findet sich auch in den Feldlinien des elektrischen Feldes, die in einer positiven Ladung<br />

entspringen und in einer negativen verschwinden.<br />

Divergenz in krummlinigen Koordinaten<br />

§ 1404 In Definition 85 haben wir die Divergenz als das Skalarprodukt aus dem Nabla Operator<br />

und dem Vektorfeld definiert. Diese Definition lässt sich auch auf krummlinige Koordinaten<br />

erweitern. In Kugelkoordinaten wird die Divergenz zu<br />

div ⃗ A = ∇ · ⃗A = 1 r 2 ∂(r 2 A r )<br />

∂r<br />

In Zylinderkoordinaten gilt für die Divergenz<br />

+ 1 ∂(sin ϑA ϑ )<br />

+ 1 ∂A ϕ<br />

r sin ϑ ∂ϑ r sin ϑ ∂ϕ . (10.3)<br />

divA ⃗ = ∇ · ⃗A = 1 ∂(ρA ρ )<br />

+ 1 A ϕ<br />

ρ ∂ρ ρ ∂ϕ + ∂A z<br />

∂z . (10.4)<br />

§ 1405 Wie beim Gradienten lassen sich diese Audrücke unter Berücksichtigung der Kettenregel<br />

und Verwendung der Jacobi Determinante (4.22) aus der Definition der Divergenz in<br />

kartesischen Koordinaten herleiten.<br />

Zwischenrechnung 56 Führen Sie die Herleitung für einen der beiden Ausdrücke durch.<br />

Typische Felder<br />

§ 1406 In einem konstanten Feld ⃗ A(⃗r) = ⃗a = (a x , a y , a z ) = const sind die einzelnen Komponenten<br />

des Vektorfeldes konstant und ihre räumlichen Ableitungen verschwinden. Damit<br />

verschwindet auch die Divergenz. Dies ist auch anschaulich: ist das Feld, wie z.B. das elektrische<br />

Feld innerhalb eines Plattenkondensators, konstant, so hat es dort keine Quellen oder<br />

Senken. Zwar sind die Platten Quellen bzw. Senken, jedoch ist die Divergenz eine lokale<br />

Größe und in keinem Punkt innerhalb des Plattenkondensators befinden sich Ladungen und<br />

damit Quellen oder Senken des Feldes. Oder anders formuliert: packen wir ein kleines Volumenelement<br />

in dieses Feld, so ist der Fluss des elektrischen Feldes in dieses Volumenelement<br />

hinein genauso groß wie der Fluss des Feldes aus ihm heraus. Oder in der anschaulichen Formulierung<br />

mit Hilfe der Feldlinien: die Feldlinien konvergieren in den Senken und divergieren<br />

in den Quellen – in einem konstanten Feld konvergieren oder divergieren die Feldlinien aber<br />

nicht.<br />

§ 1407 In einem radialsymmetrischen Feld ⃗ A(⃗r) = ⃗r = (x, y, z) nimmt die Feldstärke mit<br />

zunehmendem Abstand zu. Dann ist die Divergenz in kartesischen Koordinaten<br />

∇ · ⃗r = ∂x/∂x + ∂y/∂y + ∂z/∂z = 3 .<br />

In Kugelkoordinaten verschwinden die Ableitungen nach ϑ und ϕ, da das Feld nur von r<br />

abhängt. Damit ergibt sich ebenfalls<br />

∇ · ⃗r = 1 ∂(r 2 r)<br />

r 2 = 3r2<br />

∂r r 2 = 3 ,<br />

d.h. die Quellstärke ist überall konstant.<br />

Verständnisfrage 26 Gilt das auch für das elektrische Feld einer Punktladung oder das<br />

Gravitationsfeld? Skizzieren Sie die Feldlinien für obiges radialsymmetrische Feld im Vergleich<br />

zum Feld der Punktladung, um sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu veranschaulichen.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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